300 Jahre altes HausTechnisches Hilfswerk reißt Haus Schlieper in Wipperfürth ab
- Seit knapp einer Woche ist die Kreisstraße 39 gesperrt, weil ein Haus einsturzgefährdet ist.
- Durch die gesperrte Straße in Niederklüppelberg kann die Feuerwehr ihre Einsatzzeiten nicht einhalten.
- Die Bauaufsicht hat den sofortigen Abriss angeordnet und das Technische Hilfswerk gerufen.
- Das Haus Schlieper ist rund 300 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz.
Wipperfürth – Am einsturzgefährdeten Haus Schlieper überschlagen sich die Ereignisse. Am Donnerstagnachmittag hat das Technische Hilfswerk begonnen, das rund 300 Jahre alte, denkmalgeschützte Haus abzureißen.
Ein Bagger ist im Einsatz und reißt mit seinem Greifer Dachziegel und alte Balken herunter, es kracht und splittert.
Am Freitag hatte die Bauaufsicht der Stadt Wipperfürth die Kreisstraße 39 zwischen Dohrgaul und Ohl komplett gesperrt. Denn ein hinzugezogener Statiker hatte dem Haus akute Einsturgefahr testiert. Das ehemalige Bauernhaus steht direkt an der Straße.
Feuerwehr kann Einsatzzeiten nicht einhalten
Doch die Sperrung der Kreisstraße ist nicht nur für Anlieger ein Problem, sondern auch für die Feuerwehr. „Die Einsatzzeiten lassen sich nicht mehr halten“, erklärte Sylvia Mehlhorn, die Leiterin der Bauaufsicht, nach einem Gespräch mit der Einsatzleitung. Darum beschloss man, sofort zu handeln und rief beim Technischen Hilfswerk in Hückeswagen an. Dort wiederum setzte man sich mit THW Olpe in Verbindung, das mit seinem Bagger samt Personal anrückte. „Wir arbeiten regelmäßig zusammen“, erklärt Peter Jäger, Einsatzleiter des THW Hückeswagen.
Die Wipperfürther Verwaltung ist dankbar für die schnelle Hilfe, das betonte Sylvia Mehlhorn, Leiterin der Bauaufsicht der Stadt.
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Das man beim Abriss von Häusern helfe, komme gar nicht einmal so selten vor. Allerdings werden die Männer und Frauen mit den blauen Uniformen das Haus nicht komplett abreißen, sondern nur soweit, dass keine Gefahr mehr besteht. „Der Rest ist dann Sache der Stadt Wipperfürth“, so Jäger.
Noch Mittwoch Thema im Stadtrat
Auch der Stadtrat beschäftigte sich am Mittwochabend mit dem Thema. Peter Müller (CDU) bezog sich auf den Artikel in unserer Zeitung über den bevorstehenden Abriss des denkmalgeschützten Hauses und wollte wissen, ob die Stadt denn wirklich nichts machen könne. „Unsere Möglichkeiten sind leider sehr begrenzt“, erklärte Stephan Hammer, Leiter der Bau- und Planungsabteilung.
Besitzer in der Privatinsolvenz
Der Besitzer von Haus Schlieper habe schon vor einiger Zeit Privatinsolvenz angemeldet, und die Untere Denkmalbehörde der Stadt umfasse nur eine halbe Stelle. „Theoretisch hätte die Stadt in Vorleistung treten können, um das Gebäude zu sichern, aber das belastet den Haushalt noch mehr.“