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Jagdhund-TrainerinDustin vom Schieferberg, eine bestens ausgebildete Spürnase

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Angespannt bis in den letzten Muskel: Jagdspaniel Duke liebt es, mit Regina Kind auf die Jagd zu gehen, übt zwischenzeitlich mit dem Felldummy.

Hunstig – Er ist gewissermaßen von Adel, vier Jahre alt und bestens ausgebildet. Und er findet es toll, gekrault zu werden. Dustin vom Schieferberg heißt der quirlige English- Springer-Spaniel, den Regina Kind in den vergangenen Jahren zu einem motivierten und hoch konzentrierten Jagdhund ausgebildet hat.

Dustin vom Schieferberg wird bei der Arbeit Duke gerufen. Und Duke hatte gerade ein paar Tage Pause. Umso begeisterter schnuppert er am Felldummy, als Regina Kind das Übungsteil aus der Kiste nimmt. Das Übungsfell wird abgelegt, Duke erhält sein Kommando, spurtet los und bringt den Felldummy umgehend zu Regina Kind zurück. Was hier im Garten der Familie ganz mühelos wirkt, ist das Ergebnis von viel Geduld, von einer Hundeschule für Jagdhunde und dem Austausch mit anderen Jägern, die ebenfalls ihre Vierbeiner selbst ausgebildet haben sowie mit den Mitgliedern der oberbergischen Gruppe des Jagdgebrauchshundevereins.

„Ich bin eine Erstlingsführerin“, sagt Regina Kind. Das heißt, dass Duke der erste Jagdhund ist, den sie ausgebildet hat. Da man für eine gute Ausbildung des Hundes die Jagd verstehen und ihr Vokabular kennen muss, ist ein Jagdschein wichtig. Regina Kind, die durch die Familie ihres Mannes Manfred Kind ohnehin mit dem Thema Jagd vertraut war, hat extra für Duke den Jagdschein gemacht. Die Jagdspaniel sind nicht nur Hunde, die das Wasser lieben und somit für die Entenjagd geeignet sind, sondern auch sehr gute Stöberhunde. Gerade wenn Wildschweine im Revier zur Belastung werden, können diese Vierbeiner eingesetzt werden, um die allesfressenden Borstentiere aufzuspüren.

Duke wird aber nicht bei der Suche nach Wildschweinen eingesetzt: „Da hätte ich zu viel Angst um ihn“, sagt Regina Kind mit Nachdruck. Der Jagdspaniel kommt eher zum Einsatz, wenn es zum Beispiel in Norddeutschland auf Fasanenjagd oder im eigenen Revier zur Ansitzjagd auf Rehwild geht. „Ein Spaniel verbellt und umkreist das Wild“, erläutert Regina Kind. Er würde nicht wie ein Terrier das Wild auch mal durch einen Biss am Ort halten. „Das liegt nicht in seiner Natur“, weiß die Hunstigerin. Menschen, die darüber nachdenken, sich einen Jagdhund anzuschaffen, rät sie daher, sich vorher genau zu überlegen, in welcher Form der Hund eingesetzt werden soll und ob er mit seinen angeborenen Instinkten in die jeweilige Familie passt.

Die 51-Jährige wünschte sich einen Jagdhund, der gute soziale Eigenschaften mitbringt, mit Menschen, aber auch anderen Jagdhunden klar kommt und Freude daran hat, gemeinsam mit ihr zu arbeiten. Heute ist Duke ganz wild darauf, etwas zu tun zu haben. Schon als Welpe hat er spielerische Apportierübungen gemeistert. Später lernte er, nicht nur auf Kommandos, sondern auch auf Handzeichen zu reagieren.

Mittlerweile haben Duke und seine Besitzerin viele Prüfungen, in denen die jagdliche Praxis nachgestellt wird, gemeistert. „Bei den Prüfungen lernen wir nicht nur jedes Mal etwas Neues, sie sind auch eine Voraussetzung für die Jagdhaftpflichtversicherung, die ich für mich und für Duke abschließen musste.“ Duke sind all diese Formalitäten egal, er lässt sich für seinen Einsatz ausgiebig loben und freut sich über die Streicheleinheiten, die Regina Kind ihm gerne gibt.

Informationen zum bundesweit tätigen Jagdgebrauchshundeverband und Kontaktmöglichkeiten zur oberbergischen Gruppe gibt es im Internet.

www.jghv.de