AboAbonnieren

Kinder nicht glücklichIdeen für die Spielplätze sind gefragt

Lesezeit 2 Minuten

Die Kinder und ihre Eltern sollen mitreden dürfen, wenn es um Wünsche für die künftige Ausstattung der Spielplätze geht. Am Samstag gab es einen Vor-Ort-Termin in Wipperfeld.

Wipperfeld – Die Schaukel findet David richtig gut. Ihre Ketten sind lang genug, um sich mit ordentlich Schwung in große Höhe zu katapultieren. Trotzdem ist der Vierjährige nicht glücklich mit dem Spielplatz direkt hinter dem Feuerwehrhaus. Kein einziges Klettergerüst und das Schaukelpferd fehlt auch schon länger.

Ideen von Kindern vor Ort erwünscht

Zur Vorbereitung eines neuen stadtweiten Spielplatzkonzeptes ist die Verwaltung in diesen Wochen in den Sandkästen und Klettertürmen vor Ort unterwegs. In Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendparlament erstellt sie einen Plan, der den konkreten Bedarf der aktuell 37 öffentlichen Plätze ermitteln soll. Ideen der Kinder vor Ort sind dabei ausdrücklich erwünscht. Schon deshalb sind David und seine Altersgenossen heute an die Schulstraße gekommen.

Das neue Konzept solle stärker am tatsächlichen Bedarf ausgerichtet werden, teilt das Rathaus auf seiner Homepage mit. Die Überschrift dieser Information: „Weg vom Gießkannenprinzip“. Es gehe künftig um grundsätzliche Überholungen statt um Einzelreparaturen, erklärt Jürgen Baldsiefen vom städtischen Bauamt am Rande der Wipperfelder Begehung. Dabei komme alles auf den Prüfstein, etwa auch die Frage: Macht dieser Spielplatz an diesem Ort heute überhaupt noch Sinn?

Am Ende muss die Politik entscheiden

Die Wipperfelder Anlage unter der dicken Roteiche stammt aus den 1960er-Jahren. David kann sie prima zu Fuß erreichen. Man braucht kein Auto, das ist dem kleinen Wipperfelder ziemlich wichtig. „In anderen Stadtteilen hat sich die Bebauung derart entwickelt, dass man über den Standort der Plätze nachdenken muss“, berichtet Gaby Eck vom Jugendamt. Mancherorts seien auch Zusammenlegungen eine Idee.

Die Anregungen des Wipperfelder Nachwuchses hat Christian Böhlefeld vom Vorstand des dortigen Bürgervereins zusammen mit einigen Eltern gebündelt. Im Wesentlichen schlägt das Kirchdorf zwei Varianten vor: Eine Kletterlandschaft, die auch die größeren Kinder fordert, die schon alleine zum Spielplatz kommen. Oder eine Gruppe aus mehreren kleineren Spielgeräten.

Die Abkehr vom Gießkannenprinzip befürwortet Böhlefeld jedenfalls. „Wenn ein Spielplatz nicht wenigstens eine attraktive Grundlage hat, kann man sich Investitionen in ihn eigentlich komplett sparen.“

Die Vorschläge von David und Co. liegen nun im Rathaus. In zwei Wochen nimmt die Verwaltung den Spielplatz auf dem Düsterohl unter die Lupe, danach folgen Siebenborn und die Leye-Siedlung. Bis Ende des Jahres soll das neue Spielplatzkonzept vorliegen. Ob die Wipperfelder Kinder demnächst ein Klettergerüst erhalten und wo die Schwerpunkte der Förderung gesetzt werden, entscheidet schließlich die Politik.