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„Wiehlklima 2035“Wiehl will Vorreiter im Klimaschutz werden und setzt auf Carsharing

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Carsharing Wiehl

Auch die Wiehler wollen bei der „Car & Ride Sharing Community“ einsteigen.

Wiehl – Auf 64 Seiten ist das ganze Spektrum der lokalen Nachhaltigkeitspolitik versammelt, von der Baumschutzsatzung bis zum Mobilitätsmanagement. Der „Wiehlklima 2035“-Leitfaden versammelt 50 „Themensteckbriefe“ in elf Kapiteln, die künftig maßgeblich für die Arbeit von Stadtrat und Rathaus sein sollen.

Zumindest sollen sie „Anregung und Absichtserklärung“ sein. Im Vorwort legt Bürgermeister Ulrich Stücker die Latte hoch und kündigt weitreichende Konsequenzen an: Die Stadt Wiehl soll Vorreiter im Klimaschutz werden.

Das Papier ist Ergebnis von neun Sitzungen der Klima- und Umwelt-Werkstatt, in der Vertreter von Politik und Verwaltung seit Juni 2020 tagen. Jede Einzelmaßnahme wird noch in den Gremien beraten, so nun das Thema Carsharing.

Wiehl soll Carsharing-Stationen bekommen

Auf Antrag der CDU und nach einstimmigem Beschluss des Planungsausschusses bereitet die Verwaltung die Einrichtung von Carsharing-Stationen vor. Die Wiehler wollen dabei mit der Overather Genossenschaft namens „Car & Ride Sharing Community“ (CC) zusammenarbeiten. Diese wurde erst Ende 2020 gegründet, expandiert aber rasant. So unterstützt sie die IG in Reichshof-Mittelagger beim Verleih ihres Dorfbusses, bald wird die Genossenschaft in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein E-Auto in Engelskirchen betreiben. In Nümbrecht und Gummersbach gibt es ebenfalls Pläne für eine Kooperation.

Auch im Wiehler Planungsausschuss stieß CC-Vorsitzender Gerhard Baumeister auf Sympathie für sein Konzept. Dass sich viele Bürger ein oder mehrere Autos teilen, könne auch im ländlichen Raum funktionieren, wenn man zentrale Stellplätze für die Autos findet. Die Buchung funktioniert einfach über eine Handy-App, die Nutzung ist günstig. Neben dem Montagsbeitrag von 20 Euro werden 1,50 Euro pro Fahrt und 25 Cent pro Kilometer fällig, rechnete Baumeister vor.

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Ausschussvorsitzender Sören Teichmann (CDU) gab sich begeistert: „Das könnte auch bei uns funktionieren.“ Heidrun Vogel (UWG) kann sich vorstellen, dass ihr Haushalt unter diesen Umständen auf das zweite Auto verzichtet.

Moritz Müller (CDU) empfahl, dafür zu sorgen, dass das Angebot nicht in Konkurrenz zum kommunalen Rufbus „Monti“ tritt. In diesem Sinne sprach sich Marc Zimmermann (Grüne) dafür aus, das Carsharing in das Mobilitätskonzept einzubauen.