Knappe MehrheitKarthaus bleibt Sprecher der oberbergischen Bürgermeisterkonferenz
Oberberg – Dr. Gero Karthaus (SPD) bleibt Sprecher der Konferenz der oberbergischen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Das hat das Gremium in seiner ersten Präsenzsitzung seit der Kommunalwahl im September am Dienstag in Engelskirchen beschlossen. Neben Karthaus bleibt auch Hückeswagens Bürgermeister Dietmar Persian sein Stellvertreter.
Die Entscheidung fiel aber denkbar knapp: Mit nur einer Stimme Mehrheit setzte sich Engelskirchens Bürgermeister gegen seinen Gummersbacher Amtskollegen Frank Helmenstein (CDU) durch, der im Team mit Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker angetreten war.
„Format der Konferenz nicht mehr zeitgemäß“
„Ich bin überzeugt, dass immer mal wieder ein Wechsel in der Sprecherfunktion sinnvoll ist“, erklärt Helmenstein seine Kandidatur. Und: „Für mich war klar, dass gewechselt wird.“ Als dienstältester Bürgermeister sei er aus der Runde gebeten worden, zu kandidieren, was er im Oktober auch angekündigt habe.
Ein Wechsel sei nicht vorbestimmt gewesen, widerspricht Karthaus. An einer parteipolitischen Aufrechnung, wer im 13-köpfigen Gremium in geheimer Wahl für ihn, den einzigen SPD-Bürgermeister im Kreis, und wer für CDU-Mann Helmenstein gestimmt hat, will er sich nicht beteiligen. Tatsächlich sitzen dort neben Helmenstein vier weitere CDU-Bürgermeister neben sieben parteilosen Kollegen.
Karthaus sagt nur: „Ich habe die Arbeit im Gremium nie als parteipolitisch wahrgenommen.“ Das habe sich zuletzt erst bei der breiten Mehrheit über alle Parteigrenzen hinweg gezeigt, mit der sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gegen den Haushaltsentwurf des Kreises zu Wort gemeldet hatten – wenn auch letztlich ohne Erfolg. Der Sprecher koordiniere in erster Linie: „Niemand nimmt den Kommunen die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern.“
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Gibt es nach dem 7:6 vom Dienstag jetzt eine Spaltung? Sowohl Karthaus als auch Helmenstein wollen es so nicht nennen. In der Sache geht der Gummersbacher aber sogar weiter: Ihm sei es nicht nur um eine Neuaufstellung bei der Person, sondern auch konzeptionell gegangen: „Das Format der Konferenz ist so nicht mehr zeitgemäß.“ Deshalb werde er in der Konferenz nicht mehr mitarbeiten. Mit seiner Niederlage, betont Helmenstein, habe das nichts zu tun. „Ich habe einfach andere Vorstellungen, wie wir uns vernetzen und nach außen präsentieren sollten.“