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Im „rheinischen Universum“Konrad Beikircher wagte sich bis Nümbrecht vor

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Der Kabarettist Konrad Beikircher sitzt gestikulierend an einem Tisch, vor ihm ein Glas Weißwein.

Auch als Weinliebhaber fühlt sich Konrad Beikircher wohl im Rheinland, hat die humoristische Distanz aber nie verloren.

Das rheinische Universum ist vielgestaltig. In Nümbrecht sprach der landeskundliche Experte Konrad Beikircher auch über die dortigen Frauen.

Ein erwartungsfrohes Summen erfüllt an diesem Abend den sehr gut besuchten Kursaal im Parkhotel. Man wartet auf Konrad Beikircher, der heute sein Programm „Das rheinische Universum“ vorstellen wird, und dafür in Nümbrecht ziemlich weit in dessen östliche Außenbezirke vorgedrungen ist. Um Punkt 20 Uhr betritt der Kabarettist die Bühne. „Schön, dass ihr do sit!“ lautet die schmissige Begrüßung in rheinischem Singsang.

In Nümbrecht sprach Beikircher über 57 Jahre Immigration

Den Wundern der hiesigen Sprache widmet sich der Kabarettist diesmal allerdings nicht allein, sondern nimmt den rheinischen Kosmos ins Visier: Beikircher skizziert seine Beziehung zum Rheinland, in dem der 77-jährige gebürtige Südtiroler seit 57 Jahren lebt. Eigentlich habe er nur des Studiums an der Uni Bonn wegen ins Rheinland gewollt, erzählt Beikircher. Doch dann fand er seine heutige Frau und einen Grund, sesshaft zu werden. „Die heimische Frau wartet ja hier hinter jedem Baum“ scherzt Beikircher unter lautem Gelächter, bevor er grinsend anfügt: „Am Anfang ist es ja ganz schön.“

Die Witzelei auf Kosten der oberbergischen Damen kommt bei selbigen gut an, der Saal ist jetzt wach und lauscht aufmerksam Beikirchers Geschichten. Der Südtiroler „Immi“, wie er sich selbst noch immer nennt, kennt das Rheinland und die Eigenheiten seine Bewohner von ausgedehnten Tourneen wie seine Westentasche.

Seine unterhaltsamen Erzählungen von seiner Ankunft in Bonn, und seine Erlebnisse in seiner Studienstadt reichert er mit einer Menge lustiger Exkursionen an. So führt der Abend mal zur Religion („Der Rheinländer ist chromosomal-katholisch“) und mal zu Beikirchers Rolle während der Studentenproteste. Alles im Stil eines langen Monologs, an dessen Enden meist treffende Pointen warten, die dem Publikum laute Lachsalven abringen.

Der Abend endet dann so unprätentiös rheinisch, wie er begonnen hat: Beikircher schickt das Nümbrechter Publikum mit einem schlichten „So, dat war et jetzt“ in die Nacht.