Das heute selbstverständliche Rettungswesen stand in Oberberg noch ganz am Anfang, als einige Beschäftigte 1973 einen Förderverein ins Leben riefen.
50 Jahre Rettung e.V.Drei Krankenpfleger halfen Oberbergs Rettungsdienst auf die Beine
Es ist eine Anekdote, die Rolf Kühr, technischer Geschäftsführer des Vereins „Rettung “ nur zu gern erzählt: Als es Anfang der 1970er Jahre darum ging, den 1963 in Oberberg gegründeten Rettungsdienst zu unterstützen, trafen sich drei Männer. Krankenpfleger Ulrich Beckmann, Krankenpfleger Klaus-Jürgen Rulof und Oberpfleger Alfred Funke. Sie hatten sich entschlossen, die Rettungswache zu ertüchtigen und den Notruf zu etablieren, damit die Menschen in Oberberg schnellstmöglich im Notfall medizinische Versorgung erhielten.
Rolf Kühr schildert dieses Treffen so: „Am Ende legten alle zwei Mark auf den Tisch und hatten damit sechs Mark Startkapital für den am 10. April 1973 gegründeten Verein.“ Einen Verein mit Sitz in Marienheide, der 50 Jahre später dem Rettungsdienst in Oberberg, den Feuerwehren und Hilfsorganisationen rund 600 000 Euro für wichtige Anschaffungen zur Verfügung stellen konnte.
Oberbergischer Verein förderte 300 Projekte
Fast 300 Punkte zählt die Liste der Ausgaben des Vereins seit dem 3. August 1973, als die erste Rettungsschere für die Rettungswache mit einer Summe von mehr als 1200 DM verzeichnet wurde. Es finden sich Zuschüsse zu Einsatzfahrzeugen für die DLRG, Unterstützungen und Anfinanzierungen für die Freiwilligen Feuerwehren und Hilfe für das DRK.
Ulrich Jaxtheimer, ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer, ist praktisch von Anfang an im Verein und erinnert sich an hohe Mitgliederzahlen in den 1980er und 1990er Jahren. „Damals hatte wir in Spitzenzeiten 1100 Mitglieder.“ Inzwischen sind es rund 480 Mitglieder, wie Derya Braun mitteilt. Sie hat Ulrich Jaxtheimer als kaufmännische Geschäftsführerin abgelöst. Derya Braun sagt: „Viele, die in den Verein kommen, sind selbst in Hilfsorganisationen engagiert.“ So setzt sie sich im Derschlager Ortsverein des DRK ein, Ulrich Jaxtheimer ist bis heute Ehrenmitglied des Löschzugs Gummersbach der Freiwilligen Feuerwehr.
Oberbergische Fotoreporter gehörten zu den frühen Unterstützern
1973 wählte die elfköpfige Gründungsversammlung Klaus-Jürgen Rulof zum Vorsitzenden, Bernhard Stommel wurde sein Stellvertreter. Zu den Gründern sowie zum Vorstand des Vereins gehörte auch der erst kürzlich verstorbene Fotoredakteur Wolfgang Röhrich. Sein Kollege Helmut Steickmann war ebenfalls schon sehr früh dabei und engagierte sich über Jahre im Vorstand. Heute stehen dem Verein Dr. René Halbach als Vorsitzender und Dr. Björn Kentemich als sein Stellvertreter vor.
Wichtig für den Verein, so blickt Rolf Kühr, Wachleitung der Rettungswache Gummersbach, zurück, sei auch Dr. Wolfgang Herzog gewesen. Als Chefarzt am Gummersbacher Krankenhaus etablierte er die Idee eines Notarztsystems in Oberberg – Anfang der 1960er eine echte Innovation, medial als „Gummersbacher Modell“ bezeichnet und bundesweit wegweisend. „Der Kreis, der uns bis heute super unterstützt, kaufte 1963 das erste Clino, es hieß allgemein nach dem Hersteller ,Clinomobil'. Das war ein umgebauter VW-Bus, der mit den damals modernsten Mitteln der Notfallmedizin ausgestattet war“, berichtet Rolf Kühr. Dieser Rettungsdienst erhielt Anfang der 1970er eine Rettungswache und dann einen sehr engagierten Unterstützerverein.
Verein braucht neue Mitglieder aus Oberberg
Einen Verein, der auf Spenden angewiesen ist, der keine großen Events organisiert, um nicht unnötig Geld auszugeben, und der sich über neue Mitglieder sehr freuen würde. „Wir möchten ja schließlich weiterhin bei allen Anschaffungen helfen, die Menschen retten und die die Sicherheit der Einsatzkräfte garantieren“, betont Rolf Kühr.
Kontakt zum Verein können Interessierte per E-Mail aufnehmen unter info@rettung-oberberg.de oder telefonisch unter der Nummer (0 22 61) 88 38 08.