Kreistagswahl in OberbergGrüne gewinnen deutlich hinzu
Oberberg – Für eine schwarz-gelbe Koalition wird es im neuen Kreistag zwar nicht reichen, trotzdem zeigten sich die Vertreter von CDU und FDP gestern Abend im Kreishaus erfreut über ihr Abschneiden bei der Wahl. Beide wollen nun eine gemeinsame Koalition mit der UWG anstreben. Die Gewinner des Abends waren aber ganz klar Bündnis 90/Die Grünen, die ihr Ergebnis gegenüber der Kreistagswahl 2014 nahezu verdoppeln konnten.
Die Christdemokraten sicherten sich 25 der 27 Wahlbezirke direkt. Nur in zweien mussten sie sich der SPD geschlagen geben: Wie schon bei der Wahl 2014 ging der Bezirk Engelskirchen I an Wolfgang Brelöhr und der Bezirk Bergneustadt I an Friedhelm Julius Beucher.
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Oberbergs CDU-Chef Dr. Carsten Brodesser zeigte sich erfreut über ein „ordentliches Ergebnis“: „Ich hätte mir aber gewünscht, noch zwei oder drei Prozentpunkte mehr zu holen.“ Brodesser hofft für den Kreistag, dass sich FDP und UWG für eine gemeinsame Koalition bereitstellen. „Aber wir stehen auch für andere Parteien zu Gesprächen bereit.“
Der neue Kreistag wird voraussichtlich über 64 Sitze verfügen. CDU, FDP und UWG hätten gemeinsam genau die Hälfte. FDP-Fraktionschef Reinhold Müller zeigte sich in einer ersten Reaktion offen für eine weitere Zusammenarbeit mit der CDU. Dass seine Partei gegenüber der Wahl 2014 knapp zwei Prozentpunkte mehr holen konnte, stimmte ihn zufrieden.
Nur noch 14 Mandate für die SPD
Keinen Grund zur Freude hatte dagegen SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Wurth, dessen Partei knapp sieben Prozentpunkte einbüßte. „Das stimmt uns natürlich in keiner Weise glücklich – wenngleich sich dieser Verlust noch unter dem Landestrend bewegt.“
Wurth bedauerte, dass die SPD im neuen Kreistag nur noch mit 14 Mandaten vertreten sein wird. „Das ist nicht gut für Oberberg. Aber wir werden unsere Politik konsequent weiterverfolgen.“ Einbußen, wenn auch leichtere, mussten auch die Linken hinnehmen. Dagegen legte die AfD zwei Prozentpunkte zu. Bernd Rummler zeigte sich froh, dass „wir nun deutlich stärker geworden sind“. Nach sechsjähriger Lehrzeit wolle die AfD nun eine noch stärkere Opposition bilden.
Auf die stellen sich auch die Grünen ein – trotz ihrer deutlichen Zugewinne. Gegenüber der Wahl 2014 verbesserten sie sich von 9 auf nun 17,3 Prozent. Andrea Saynisch sprach von einem „historischen Ergebnis“. Sie schließt eine schwarz-grüne Koalition zwar nicht aus, „doch über die müssten unsere Mitglieder entscheiden“. Die Grünen wollen auf jeden Fall im Kreistag den „Wächter“ geben, dass die „grünen Versprechen“ der Konkurrenz auch eingehalten werden.