KreiswettbewerbAuf der Suche nach Oberbergs Dörfern mit Zukunft
Oberberg – Letztes Jahr fiel er Corona zum Opfer, jetzt kann er wieder stattfinden: Am Freitag hat in Oberberg der Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ begonnen. Die zehnköpfige Bewertungskommission unter Leitung von Kreisdirektor Klaus Grootens besuchte die ersten vier von insgesamt 19 teilnehmenden Dörfern. Wiehl-Hübender, Oberwiehl und die beiden Nümbrechter Orte Benroth und Elsenroth standen auf der Liste.
Dass man selbst als alteingesessener Oberberger im Kreisgebiet schöne, noch unbekannte Orte entdecken kann, stellte Jürgen Rittel fest, der der Bewertungskommission als Kreistagsmitglied angehört.
Dass die Menschen in Oberbergs Dörfern umtriebig und findig sind, ist kein Geheimnis. Trotzdem ließ sich die Kommission schon gleich am ersten Tag in den vier Dörfern in Erstaunen versetzen.
Kreiswettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“
19 teilnehmende Dörfer und Dorfgemeinschaften aus dem Oberbergischen besucht die Bewertungskommission für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in diesem Jahr.
Teilnehmer sind Bellingroth (Gemeinde Engelskirchen), Bünghausen, Erbland, Schneppsiefen und Schönenberg (Stadt Gummersbach), Hohkeppel, Linde, Scheel, Schönenborn und Spich (Gemeinde Lindlar), Müllenbach (Gemeinde Marienheide), Benroth und Elsenroth (Gemeinde Nümbrecht), Mittelagger und Wildbergerhütte-Bergerhof (Gemeinde Reichshof), Hübender und Oberwiehl (Stadt Wiehl) sowie Egen und Kreuzberg (Stadt Wipperfürth).
Wer am Ende das Oberbergische beim Landeswettbewerb vertreten wird? Das entscheidet sich nach Abschluss der Bereisung. Die endet am 10. Mai. Bis Mitte Juni müssen alle Teilnehmer am Landeswettbewerb gemeldet sein. Doch es gibt nicht nur die Teilnahme am Landeswettbewerb zu gewinnen: Neben Gold, Silber und Bronze winken auch Sonderpreise in fünf Kategorien für Leistungen im Sinne des Wettbewerbs, die verliehen werden können.
Der Kreis nimmt den Wettbewerb ernst: Er sei „ein wichtiger Baustein für eine ganzheitliche Dorfentwicklung im Oberbergischen Kreis und kann unter den aktuellen Corona-Schutzverordnungen in diesem Jahr wieder stattfinden“, schreibt der Oberbergische Kreis. (sül)
Zum Beispiel in Benroth – dort weiß man mit der Routine von mehr als 20 Teilnahmen am Dorfwettbewerb natürlich ganz genau, wie man sich überzeugend präsentiert. Das große Engagement, von dem die Menschen dort berichteten, kam bei der Jury gut an und hat Klaus Grootens auch persönlich sehr beeindruckt, wie er am Ende des Rundgangs erklärte.
Petra Beyer als Vorsitzende des Gemeinnützigen Vereins Benroth und Ehrenvorsitzender Werner Demmer wussten den Ort aber auch gut ins rechte Licht zu rücken. Abgesehen von Merkmalen wie Glasfaseranschlüssen für jedes Haus oder dem innovativen Modellprojekt „Kalte Nahwärme für Benroth“ skizzierten Beyer und Demmer ihren Heimatort als lebendiges Dorf, das sich immer weiterentwickelt. Sei es in Form der Erweiterung des Spielplatzes zum Mehr-Generationen-Platz, etwa durch Einbau eines Senioren-Steppers, oder durch die proaktive Integration von Neubürgern durch den Gemeinnützigen Verein.
Klar: Ähnliche oder auch ganz andere Trümpfe können und werden die anderen teilnehmenden Dörfer ebenfalls ausspielen.
Bürgerschaftliches Engagement und Eigenverantwortung der Bewohner gibt es in vielen kleinen und mittleren Ortschaften im Oberbergischen. Und beides ist beim Dorfwettbewerb gefragt. So sollen Anreize geschaffen werden, die Zukunft der Dörfer verantwortlich und nachhaltig mitzugestalten und zu entwickeln. Nun müssen sich die nächsten Dörfer beweisen.