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Langstrecken-WMMotorschaden kostet Oberberger Platz zwei

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Florian Alt und sein Team verpassten aufgrund von technischen Problemen wichtige Punkte.

Oberberg – Statt mit der Yamaha ins Ziel zu fahren, schob Florian Alt sie beim Finale um die Langstrecken-Weltmeisterschaft über die Linie – wie zuvor schon die 4,148 Kilometer um die gesamte Rennstrecke von Most. Es nutzte nichts, am Ende fehlten acht Runden, das französische VRD Igol Experiences-Team verlor seinen Podiumsplatz und wurde Vierter.

„Wir haben drei Werkteams hinter uns gelassen, waren das beste Privat- und vor allem das beste Yamaha-Team“, zählte der 25-Jährige nach dem Rennen auf. Doch der Frust saß tief, denn die Vize-Weltmeisterschaft in der Königsklasse war zum Greifen nahe, rein rechnerisch wäre sogar noch der Titel möglich gewesen.

Platz sieben hätte für Vizeweltmeisterschaft gereicht

Doch ein kapitaler Motorschaden machte alle Träume zunichte. „Dass wir gerade im letzten Rennen technische Probleme bekommen würden, damit hat keiner von uns gerechnet“, sagt Alt. Fast reibungslos war es durch die Meisterschaft gegangen, technische Probleme waren kaum vorhanden.

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Der gebürtige Gummersbacher musste sein Motorrad über die Ziellinie schieben.

Vor dem Sechs-Stunden-Rennen im tschechischen Most hatten Florian Alt und sein Team ausgerechnet, dass Platz sieben für die Vize-Weltmeisterschaft reichen würde. Dementsprechend war die Vorgabe, konstant und ruhig zu fahren. Das brachte Florian Alt bis auf Platz fünf, ohne das Limit zu überschreiten. Der 25-Jährige sollte sich dann die letzten Stints mit seinem Teamkollegen Florian Marino teilen.

Dreieinhalb Stunden waren auf der wegen der vielen Richtungswechsel unter Vollgas sehr anstrengenden Strecke absolviert, als das Unglück seinen Lauf nahm. Alt, der gerade bei Osteopathen auf den nächsten Einsatz vorbereitet wurde, verfolgte auf dem Bildschirm, wie Marino auf der Yamaha mit rauchendem Motor von der Strecke rollte. Da sofort das Safety-Car rausfuhr, war klar, dass Öl auf der Fahrbahn war. Später an der Box waren dann zwei faustgroße Löcher im Motorblock zu sehen.

Keine Punkte im letzten Rennen der Saison

Das Team begann zu rechnen. „Um in die Wertung zu kommen, muss man 75 Prozent des Rennens absolviert haben und ins Ziel kommen“, erklärte Florian Alt. „Das wollten wir versuchen zu schaffen, denn es war unsere einzige Chance.“ 1:20 Stunden hatte er Zeit, um entsprechend den Vorschriften in Lederkombi und mit Helm das Motorrad um die Strecke zu schieben.

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Bei der Yamaha wurden die Kette entfernt und die Bremssättel gelöst. Rund 40 Minuten wartete Alt anschließend an der Boxengasse, ehe der Sieger abgewunken wurde und er ins Ziel schieben konnte. Es fehlten aber Runden, um auf die 75 Prozent zu kommen und das Team fiel punktlos aus der Wertung.

Für Florian Alt endete eine erfolgreiche Saison mit dem Vizemeistertitel in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) und Platz vier in der Langstrecke als Fußgänger. „Ohne meine Partner, Familie und Freunde wäre das alles nicht möglich gewesen“, sendet der Motorradrennfahrer ein Dankeschön an alle.