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Lernen durch BewegungPsychomotorisches Konzept der Anne-Frank-Kita zertifiziert

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Der Aufwand hat sich gelohnt: Das Institut für angewandte Bewegungsforschung bescheinigt der Anne-Frank-Kita in Marienberghausen und der Arbeit seines Teams Vorbildcharakter.

Marienberghausen – „Was mich bewegt, körperlich wie seelisch, das lerne ich“, sagt Vanessa Dehler, die Leiterin des Anne-Frank-Kindergartens Marienberghausen über ihren pädagogischen Anspruch. Dort wurde gefeiert, denn seit Samstag darf man sich nun auch offiziell„ psychomotorische Kindertagesstätte“ nennen.

Grundlage der Psychomotorik ist die Erkenntnis, dass Bewegung und psychische Prozesse eng miteinander verknüpft sind. Gerade bei Kindern werden Lernprozesse in erster Linie durch das eigene Tun in Gang gesetzt. Und darum hat man Psychomotorik in Marienberghausen schon lange als wichtigen pädagogischen Ansatz erkannt. Auch die regelmäßigen Rückmeldungen der örtlichen Grundschule belegen, dass psychomotorische Förderung in einer immer bewegungsärmeren Welt grundlegend wichtig für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ist.

Rückendeckung des Trägers

Entsprechend wurden die Kita umgebaut, die Mitarbeiterinnen fortgebildet und der Betrieb für das einjährige Zertifizierungsverfahren nochmals optimiert. „Ein Jahr ist ein D-Zug, normal braucht es vier oder fünf Jahre. Wir empfinden die Anne-Frank-Kita als Vorzeigeeinrichtung“, betonte Rudolf Lensing-Conrady , der Leiter des zertifizierenden „Instituts für angewandte Bewegungsforschung“.

Die Elternschaft steht geschlossen hinter der Entwicklung und schätzt die Arbeit mit den Kindern und die zielstrebige Weiterentwicklung der Einrichtung sehr. Einen besonderen Stellenwert hat die Rückendeckung des Trägers. Das Team sieht den „Verein für soziale Dienste“ als Geschenk. Er lasse dem Team viel Raum und unterstützte, wo nötig, vorbehaltlos dessen Ideen. Seit 37 Jahren arbeitet der Verein für Soziale Dienste im Oberbergischen und eröffnet in Bergneustadt in Kürze seine achte Kita.

Bewegungsdefizit ausbalancieren

„Diese Zertifizierung ist jetzt das Sahnehäubchen, auf das wir stolz sind. Wir hoffen, dass das nun Kreise zieht“, wünscht sich Vorsitzender Friedhelm Julius Beucher. Nümbrechtes Bürgermeister Hilko Redenius bekräftigte diesen Wunsch: „Wir würden uns diese Zertifizierung als Blaupause für alle acht Kindertagesstätten in der Gemeinde Nümbrecht wünschen.“

Auch wenn sich das Kreis-Jugendamt wegen Corona für die Feier entschuldigen ließ, sieht Kita-Leiterin Dehler keinen negativen Einfluss der Pandemie auf den aktuellen Kindergartenbetrieb. „Wir denken aber, dass die Kinder nach der Zeit ohne psychomotorische Pädagogik einiges werden aufholen müssen.“ Das Team freut sich jedoch auch auf diese Aufgabe: Effizienter als im Anne-Frank-Kindergarten wird man das Bewegungsdefizit wohl kaum ausbalancieren können.