Tafel in FrielingsdorfJunge Helfer für die Speisekammer
Frielingsdorf – Obwohl die Pandemie mit zahlreichen Einschränkungen einhergeht, bedeutet sie für einige Menschen gleichzeitig auch neugewonnene Freizeit. Wie man diese sinnvoll investieren kann, zeigen Celina Renisch (28), Katharina Käufer (25), Philipp Müller (17) und Svenja Burkelc (25).
Seit einigen Monaten engagieren sie sich ehrenamtlich bei der Frielingsdorfer Speisekammer und helfen dabei, Lebensmittel zu sortieren, in Kisten zu packen und diese auszuliefern. Auf Grund von Corona konnte Renisch ihren Nebenjobs nicht mehr nachgehen. Durch Zufall sei sie bei Facebook auf den Beitrag der Tafel gestoßen, die dort um Mithilfe bat: „Die Arbeit macht wirklich Spaß. Man lernt viele nette Menschen kennen“, sagt die 25-Jährige.
Dankbarkeit und das Gefühl, gebraucht zu werden
Das Gefühl, gebraucht zu werden und die Dankbarkeit der Menschen sei toll, findet Käufer.„Ich weiß nicht, was wir ohne unsere jungen und tatkräftigen Helfer in den letzten Monaten gemacht hätten“, sagt Katharina Hagen, die Leiterin der Frielingsdorfer Tafel. Seit Anfang letzten Jahres fallen 14 der insgesamt 20 Ehrenamtler der Tafel aus, weil sie wegen Vorerkrankungen oder hohen Alters zur Risikogruppe gehören. Gleichzeitig gibt es weiterhin 50 Familien in Frielingsdorf und 30 Familien in Lindlar, die auf die kostenlosen Lebensmittel der Tafel angewiesen seien.
Unter den rund 300 Personen sind 80 bis 90 Kinder an beiden Ausgabestellen. Jeden Dienstag erhalten sie die Kisten mit Obst, Gemüse, Fleisch, Milchprodukten und haltbaren Lebensmitteln, die von den Mitarbeitern der Tafel gepackt werden. Gespendet wird das Essen größtenteils von den Supermärkten der Gemeinde, aber auch Privatpersonen steuern regelmäßig Geld- oder Lebensmittelspenden bei. „Ohne die Spenden, für die wir sehr dankbar sind, würde es uns nicht geben“, erklärt Hagen.
Weitere Mitstreiter weden gesucht
Seit Beginn der Pandemie findet die Ausgabe nicht mehr in den Räumen an der Montanusstraße statt, sondern draußen vor dem Eingang. Zusätzlich begannen die Ehrenamtler, die Kisten mit den Lebensmitteln zu den Kunden nach Hause zu liefern. Die kontaktlose Übergabe wird seit rund einem Jahr vor allem von kranken und alten Menschen dankend in Anspruch genommen.
54 gepackte Bananenkisten liefern die Fahrer jede Woche aus. „In den letzten elf Jahren konnten wir den Fahrern leider keine Entschädigung zahlen. Das hat sich vor Kurzem glücklicherweise geändert“, berichtet Hagen. Durch die Corona-Förderung der Aktion Mensch erhielt die Tafel 30 000 Euro für Lebensmittel und Hygieneartikel und weitere 10 000 Euro für Fahrtkosten. Für diese Zuwendung in dieser herausfordernden Zeit seien die Mitarbeiter dankbar.
Aktuell ist die Tafel auf der Suche nach weiteren jungen ehrenamtlichen Unterstützern, die montags oder dienstags beim Abholen, Packen und Ausliefern der Lebensmittel mithelfen. Die Ausgabe findet jeden Dienstag von 9 bis 15 Uhr statt. Auch über Lebensmittelspenden freue sich die Tafel. Vor allem Grundnahrungsmittel, Käse, Joghurt und haltbare Waren werden zurzeit benötigt. Erreichbar ist Katharina Hagen unter 0 22 66/85 73.