EnergiesparenDuschen bleiben in Lindlars Sporthallen kalt
Lindlar – Über erfolgte Schritte zur Reduzierung des Energieverbrauches hat die Verwaltung den Haupt- und Finanzausschuss auf Antrag der Grünen informiert. Bürgermeister Georg Ludwig stellte die Maßnahmen vor, darunter das Abstellen der warmen Duschen in den Sporthallen.
Parkbad
Die Wassertemperatur im Parkbad wurde um 1,5 Grad gesenkt. Die verringerten Öffnungszeiten sind aber nicht der Energieeinsparung, sondern dem Fachkräftemangel geschuldet. Laut Verwaltung hat es zur Temperaturabsenkung bisher keine Beschwerden von Besuchern gegeben.
Für eine erhöhte Energieeffizienz des Parkbades haben Handwerker in den vergangenen Jahren bereits das Dach saniert, das Becken neu ausgekleidet, die Lüftung und die Heizungsanlage erneuert und die Filteranlage ausgetauscht.
Öffentliche Gebäude
Die Gemeindeverwaltung setze die Verordnung des Bundes um, und senke die Raumtemperaturen auf 19 Grad Celsius, so der Bürgermeister. Bei Schulen und Kitas seien die Höchstwerte laut Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen nicht anzuwenden.
Die Haustechniker schalteten alle Durchlauferhitzer ab und die Standby-Funktion bei elektrischen Geräten aus. Die wenigen ungenutzten Büros würden grundsätzlich nur so beheizt, dass weder Frostschäden noch andere Feuchtigkeitsschäden auftreten könnten.
Sporthallen
Die Temperatur wird auf 16 Grad reduziert. Bei den Duschen sieht die Verwaltung zwei Wege: Die regulären Duschtemperaturen werden weitgehend beibehalten (Auslasstemperatur am Kessel mindestens 60 Grad Celsius). Bei einer geringeren Temperatur müsste diese in Intervallen hochgefahren werden, da bei Temperaturen zwischen 25 und 55 Grad die Gefahr von Legionellenbildung besteht.
Unterhalb von 20 Grad ist diese Gefahr nur sehr gering. Eine deutliche Einsparung und die Vermeidung von Legionellen könne nur bei kühler Leitungstemperatur erzielt werden. Daher werde das Wasser in den Duschen nicht mehr beheizt, so lange die Verordnung der Bundesregierung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen gelte.
Nachtabsenkung
Die Nachtabsenkung der Heizung sei von der Tagesheizleistung abhängig. Bei einer Bürotemperatur von 19 Grad Celsius sollte die Nachtabsenkung nicht weniger als 16 Grad betragen, da ansonsten die Differenz zwischen den Temperaturen durch stärkeres Aufheizen am nächsten Tag wieder ausgeglichen werden müsse.
Beleuchtung
Soweit wie möglich werde die Beleuchtung bereits reduziert. Etwa an der Pfarrkirche St. Severin und beim Viadukt in Linde-Bruch. Der Rathausschriftzug sei ebenfalls ausgeschaltet worden.
Die Verwaltung hat die Rhein-Energie gebeten, Möglichkeiten und geeignete Maßnahmen mitzuteilen, wie beim Lindlarer Beleuchtungsnetz Energieeinsparpotenziale genutzt werden können. Ziel sollte sein, in kurzer Zeit mit möglichst wenig Aufwand das größte Einsparpotenzial zu erzielen. Geprüft werde auch, welche Einsparmöglichkeiten die Reduzierung der Weihnachtsbeleuchtung bietet.
Analyse, wo Gas verbraucht wird und wie der Verbrauch reduziert werden kann
In der Mehrzahl der Liegenschaften der Gemeinde werden die Heizungsanlagen mit Gas befeuert. Durch die entsprechenden Temperaturabsenkungen lassen sich Einsparungen erzielen (Senkung der Vorlauftemperatur zu den Heizkörpern (Raumtemperatur Büros 19 Grad, Sporthallen 16 Grad).
Bei Bestandsgebäuden ist zu prüfen, welche Voraussetzungen hierfür zu schaffen sind, zum Beispiel Untergrund und Heizsystem bei Geothermie, Gebäudeausrichtung, Heizsystem (am besten Fußbodenheizung), Statik bei Solarthermie, Gebäudeausrichtung und Statik bei Photovoltaik.
Photovoltaik
Mehrere Gebäude der Gemeinde sind bereits mit Photovoltaik ausgestattet. Im Rathaus setzt die Verwaltung seit einigen Jahren regenerative Energie in Form einer Eisspeicherheizung um und spart dadurch bereits erheblich Energie. Am Rathaus steht eine große Photovoltaikanlage, die den Strom für die Eisspeicherheizung erzeugt.