LindlarNeues von der Planung für die Erweiterung des Industriegebiets
Lindlar – Fünf Podeste mit Größen zwischen 4600 und 25 000 Quadratmetern, für Industrie und Gewerbe, neue Ansätze für den Verkehr und ein Steinbruch mitten drin. Die aktuelle Variante, mit der die Entwicklungsgesellschaft BGW die Erweiterung des Industriegebiets Klause – kurz: Klause V – plant, ist am Donnerstag im Bau- und Planungsausschuss in Lindlar vorgestellt worden.
Die Ergebnisse der Neuplanung wurden jetzt vorgestellt
Zur Vorgeschichte: Die fünfte Erweiterung des Industriegebiets Klause ist umstritten, aber Lindlars letzte große Fläche für die Industrie. In der Vergangenheit hatte es bereits mehrere Anläufe für Planungen gegeben. Die Entscheidung, neue Varianten für die Erweiterung einzuholen fiel im Aufsichtsrat der BGW. Weil das eine hundertprozentige Gemeindetochter ist, ist der Aufsichtsrat im Verhältnis der Sitze im Gemeinderat besetzt. Sprich: Nach der Kommunalwahl hat der neue BGW-Aufsichtsrat entschieden, neu zu planen.
Was nun vorgestellt wurde ist das Ergebnis dieser Neuplanung, die die BGW beim Planungsbüro Bohle in Auftrag gegeben hatte. Die Planer sollten sich das komplette Areal mit einer Gesamtgröße von 32 Hektar noch einmal anschauen und neue Vorschläge machen.
Auf sieben Hektar soll erschlossen werden, die Zufahrt muss noch geklärt werden
Gesamtgröße ist nicht gleichbedeutend damit, dass auf jeden Quadratzentimeter der 32 Hektar Industriehallen gebaut werden. Das galt schon ab den ersten Entwürfen 2017. Darauf wies im Ausschussplenum Armin Brückmann (CDU) hin. Abzuziehen seien Zuwegungen, Parkplätze und die Böschungen. Nach den jetzt vorgestellten Plänen entstehen sind rund 7 Hektar auf den einzuebnenden Podesten. Bei der Restfläche von rund 6 Hektar sei eine Erschließung möglich, aber teils wegen der Hanglage sehr Aufwendig, so Planer Holger Bohle.
Wie Lkw und Autos nach Klause V kommen, wurde neu untersucht. Inklusive von Varianten mit Kreisverkehr nahe Weyer einmal den Berg hoch und quer durch das bestehende Industriegebiet ab der Schlosserstraße auf Höhe von Holz-Richter. Von beiden Varianten rieten die Planer ab. Von Weyer hoch würde das gigantische Erdbewegungen bedeuten, die Erschließung von der Schlosserstraße aus zu einem Verkehrschaos führen.
Der verlassene Steinbruch wurde bei der Planung ausgeklammert
Neuer Ansatz ist, weiter über die Kreisstraße 19 zu gehen. Der Anschlusskreisel soll etwas weiter Richtung Ortskern wandern. Vom bestehenden Industriegebiet aus dürfen aber Autos nach Klause V rein. Planer Holger Bohle riet, dies mit Lkw-Schranken oder Pollern abzusichern.
Mittendrin im Plangebiet ist ein aufgegebener Steinbruch. Bei den Plänen wurde das rund 5000 Quadratmeter große Areal ausgeklammert. Die BGW-Geschäftsführung hat Vorschläge, was man damit machen könnte, inklusive einem Lindlar-spezifischen Eventraum für Kindergeburtstage. Allein schon an diesem Punkt entzündete sich eine heftige Diskussion, ob, wie und wer denn was beantragt.
Die Planer haben die Platte untersucht und eine 3D-Simulation gezeigt. „Für eine Platte ist das ziemlich zerklüftet“, so Holger Bohle. Seine Idee: Kleinere Podeste herstellen, die sich an der natürlichen Topographie orientieren. Wird an der einen Stelle abgebaggert, dann wird an anderer Stelle aufgeschüttet. „Das gleicht sich annähernd aus“, so Bohle auf eine Nachfrage von Lutz Freiberg (SPD). Sprich: Es müssen nicht so viele Lkw mit Dreck durch den Ort rollen.
Parteiübergreifender Konsenz
Grundsätzlich begrüßten alle Parteien die Pläne. Von SPD, Grünen und FDP gab’s Lob. Sie haben sich bei der BGW und generell in Sachen Klause verständigt und verfügen damit über eine knappe Mehrheit.
Für die CDU-Fraktion betonte Hans Schmitz, dass Gewerbeflächen in Lindlar dringend gebraucht werden. „Wir sehen keine andere Möglichkeit, anders zügig an Gewerbeflächen zu kommen.“