Rock am ScheelbachSo hat sich Oberbergs Mini-Wacken in 20 Jahren verändert
Lindlar – Das kleinste Großfestival Oberbergs feiert dieses Jahr sein 20-Jähriges: Rock am Scheelbach. Oder auch Krach am Bach, wie es von Besucherinnen und Besuchern meist nur genannt wird. Zeit für einen Rückblick auf 20 Jahre Menschen, Matsch und Livemusik.
Das Lindlarer Mini-Wacken hat sich durch viel Regen, Corona und so manche Lärmbeschwerde gekämpft und wird immer noch am Ufer des Scheelbachs gefeiert. Am Samstag, 10. September, stehen wieder fünf Bands auf der Open-Air-Bühne zum Geburtstagsgig für das Festival.
Da auch am Samstag wieder Regen angekündigt ist, haben die Organisatoren aber vorgesorgt: Sie haben kurzfristig ein Regendach organisiert, wie Tim Roderwieser berichtet. Mit Hilfe eines Krans wird ein 20 Meter breiter Fallschirm über das Gelände gespannt, so dass die Zuhörer beim Konzert geschützt sind.
Den Gründungsmitgliedern der Band Anduril ist es zu verdanken, dass es Rock am Scheelbach überhaupt gibt. 2002 suchte die nur ein Jahr zuvor gegründete Band nach Auftrittsmöglichkeiten und fand nicht das Passende. Die Lindlarer und vor allem die Frielingsdorfer Musiklandschaft war damals noch nicht so groß und vielfältig.
Als Dirk Frielingsdorf und Tim Roderwieser mit Anduril 2002 planten, im Rahmen einer Grillparty im Garten ihren Freunden ihre neuen Songs vorzustellen, landeten sie beim Sportverein Frielingsdorf. De stellte den Vorplatz der Arena an der Scheeler Mühle zur Verfügung und aus Beständen der katholischen Jugend kam ein großes Zelt.
„Daraus hat sich unser Festival entwickelt", berichtet Tim Roderwieser vom Organisationsteam und Frontmann von Aduril. Klar, dass die Jungs der Band auch beim 20-jährigen Bestehen des Festivals dabei sind und Tracks ihres Folk-Rock-Repertoire aus nun 21 Jahren Bandgeschichte spielen.
Auch die Mitglieder der „Hurricanes" kommen ursprünglich aus Lindlar - heute sind sie mit ihrem Tröten-Rock, der Mischung aus Ska, Pop und Rock, in der Kölner Musikszene ein fester Name. Mit ihrer explosiv-mitreißenden Mischung aus Rock, Ska und Reggae mischten die Musiker die Menge auf. Auch 2022 werden sie wieder im Hauptprogramm dabei sein.
Der Erlös des Abends kommt, wie immer einer Organisation oder einem Verein aus Lindlar zugute - dieses Mal der Geflüchtetenhilfe „Willkommen in Lindlar" (Winli). Das passt, steht das „Festival für musikalische Vielfalt“, erklärt Roderwieser. Und das beinhaltet auch Liebe zum eigenen Ort. In den vergangenen 20 Jahren durch Rock am Scheelbach insgesamt rund 20 000 Euro an Spenden zusammen.
Häufig wurde dabei an die Lindlarer Lebenshilfe gedacht, die sich um Menschen mit Einschränkungen kümmert. Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser und Wohngemeinschaften in Lindlar und Umgebung sind Stammgäste bei Rock am Scheelbach.
Gewachsen ist in den Jahren auf jeden Fall der technische Aufwand. Waren es am Anfang eine kleine Bühne und eine Hand voll Zelte, wuchs das Festival schnell. Geblieben ist der Anspruch, vor allem jungen Lindlarer Bands die Möglichkeit zu geben, auf einer großen Bühne zu stehen.
Die Liste der Bands, die in den vergangenen 20 Jahren aufgetreten sind, ist. Waren es am Anfang nur lokale Formationen, reisten schon nach den ersten Jahren Musiker aus ganz Deutschland an. So Beatnix, One Size, The Squirrels, Rocklash, Short Conclusion, Pinski, Suzen's Garden, Betamensch und Wounded Knees. Mr. Killjoy und Endlich, das Duo Acoustix und die Musiker von Schwarzgesang. Auch Secret Vaccine. Mangelhaft, Et Matt, Short Conclusion, Exotherm und Day of Deimos spielten am Scheelbach. Die Liste ist nicht abschließend. (cr/lb)
Das ist das Programm 2022
Ab 17 Uhr geht es am Samstag, 10. September, los. Vor der Oni-Arena an der Scheeler Mühle. Einlass ist ab 16 Uhr. Den Auftakt macht die Newcomer-Band „Only Once". Die Lindlarer Band hat sich 2019 auf einem Dachboden gegründet und präsentiert Alternative-Rock.
Das könnte Sie auch interessieren:
Zu den Newcomern zählt auch „Latin Greek“, die Rock-Klassiker folgen lassen. Im Hauptprogramm treten die Stammgäste „Anduril" und „The Hurricanes" auf. Der Dritte im Bunde ist die Band „Neverknow“ aus Köln, die für ihren Heavy Rock und ihre energiegeladene Show bekannt ist.