Brandruine in LindlarSo soll Frielingsdorfs neue Kita aussehen
Lindlar – Die Fläche der ehemaligen Brandruine an der Jan-Wellem-Straße 8 im Lindlarer Ortsteil Frielingsdorf wird bebaut. Einstimmig sprach sich der Bau - und Planungsausschuss jetzt für die von der gemeindeeigenen Bau-, Grundstücks und Wirtschaftsförderungs GmbH (BGW) beantragen Aufstellung eines Bebauungsplans aus und begrüßte die Pläne. Die Pläne sehen einen Neubau vor, der über die Größe des früheren Gebäudes weit hinaus geht.
In der Neujahrsnacht 2017 war das leerstehende Haus an der Jan-Wellem-Straße 8 abgebrannt. Gebäude und das rund 850 Quadratmeter große Grundstück sollten eigentlich in der ersten Januar-Woche zwangsversteigert werden. Die Ermittlungen wegen möglicher Brandstiftung wurden eingestellt. Ein zweiter Zwangsversteigerungstermin war im November 2018 angesetzt, wurde aber von dem Gläubiger wieder abgesetzt.
Im Sommer 2020 kam dann wieder Bewegung in die Sache. Ein Bauunternehmen aus Köln wollten die Brache entwickeln und ein Mehrfamilienhaus bauen. Auch die gemeindeeigene BGW hatte schon früher versucht, das Grundstück zu erwerben, war aber gescheitert. Im zweiten Anlauf klappte es dann mit dem Kauf des Grundstückes. Die BGW hofft jetzt auf einen schnellen Baubeginn Anfang des kommenden Jahres.
Der neue Bebauungsplan werde erforderlich, da auf der Fläche ein dreigruppiger Kindergarten vorgesehen sei, sowie Büros und Wohnungen, begründet die BGW ihren Antrag. Das ist bisher dort nicht vorgesehen. Der Kindergarten soll in einem geschwungenen Gebäude, das architektonisch den runden Baukörper der Schule aufgreift, entstehen.
650 Quadratmeter großer Kindergarten
Rund 650 Quadratmeter sind für den Kindergarten vorgesehen. Der wird von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) betrieben, die dann den jetzt eingruppigen Kindergarten in Frielingsdorf am Sauermannweg schließen werde, sagte Wolfgang Bürger, Geschäftsführer der BGW auf Nachfrage unserer Zeitung. 55 oder 60 Kinder würden dort aufgenommen. Das sei auch mit dem Kreis als Träger der Jugendpflege abgestimmt worden.
Neben dem Gebäude für den Kindergarten gibt es an der Jan-Wellem-Straße noch einen zweigeschossigen Bau, der zum einen Büros, zum anderen zwei Wohnungen bieten soll. Der Bürobereich ist etwa 80 Quadratmeter groß, die Wohnungen 67 und 110 Quadratmeter groß. Ob die die Wohnungen vermietet oder als Eigentumswohnungen verkauft werden, ist noch nicht geklärt. Eine Dachbegrünung mit Photovoltaik sei sehr wahrscheinlich oder ein blaues Dach, das Wasser speichern könne, so Bürger. Die Pläne zum Projekt stammen von Architekt Frank Albus aus Bergneustadt.
1,8 Millionen Euro Baukosten geplant
Der BGW-Geschäftsführer hofft, dass der Bebauungsplan schnell erstellt werden kann und der Bauantrag dann auch zügig genehmigt werden, denn die Zeit dränge. Bis Ende 2024 müssen die Maßnahme nicht nur fertiggestellt, sondern komplett abgerechnet sein. Denn es gibt vom Zuschüsse für den Bau von Kindergärten. 30 000 Euro für Investitionen und 3000 für Ausstattung. Bürger rechnet mit rund 1,8 Millionen Euro. Und er hofft, dass diese Summe angesichts steigender Baukosten auch ausreicht, um den Bau zu finanzieren.
Auch sei es zurzeit ja alles andere als einfach, Handwerker zu bekommen. Der Zeitplan sei schon sehr sportlich, aber man stelle sich der Herausforderung. Wie die Energieversorgung des Neubaus aussehen wird, ist noch offen. Möglicherweise komme Erdwärme in Frage, das müsse aber noch geklärt werden. Klar sei, dass es eine regenerative Lösung geben werde.
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Die Politik begrüßte die Pläne. Sie seien gut und richtig, der Platz werden optimal genutzt. Lange habe die Brandruine im Herzen des Ortes gestört, so Hans Schmitz, Fraktionschef der CDU. Und Bürgermeister Dr. Georg Ludwig kommentierte: „Wieder mal löst die BGW ein städtebauliches Problem in einem Kirchdorf.“ Lob kam auch von der SPD, Ausschussvorsitzender Michael Scherer betonte die Bedeutung für die Entwicklung in Frielingsdorf und auch die Grünen und die FDP sprachen sich für das vorgestellte Konzept und die Aufstellung des Bebauungsplanes aus.