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Wochenmärkte in Lindlar und WipperfürthViele Kunden schrecken nicht vor Corona zurück

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Auf dem Lindlarer Wochenmarkt ist trotz Corona-Virus mehr los als sonst.

Lindlar/Wipperfürth – Die Geschäfte laufen besser als sonst, das ist die einhellige Aussage aller Markthändler auf dem kleinen Wochenmarkt in Lindlar. „Die Leute kommen gezielt, auch neue Kunden“, berichtet Margret Kürten, Inhaberin der gleichnamigen Landmetzgerei. Offensichtlich fühlen sich viele wohler dabei, an der frischen Luft einzukaufen als im Supermarkt.

Auch Yeimir Jauregui strahlt über das ganze Gesicht, als sie nach dem Stand der Dinge gefragt wird.

Auch Yeimir Jauregui strahlt über das ganze Gesicht, als sie nach dem Stand der Dinge gefragt wird. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn steht sie am Obst- und Gemüsestand und bedient unablässig Kunden. Die warten geduldig, bis sie dran sind und halten dabei nahezu ausnahmslos gebührend Abstand zu den Vorderleuten. „Die Leute in Lindlar sind sehr freundlich“, sagt sie. In Bergisch Gladbach, wo sie auch regelmäßig sind, sehe das auch schon mal anders aus. Man gewinnt den Eindruck, dass mit der Nähe zur Großstadt die Gereiztheit und mangelnde Einsicht in die Notwendigkeiten der Zeit zunimmt.

Markthändler mit Resonanz zufrieden

Was Margret Kürten auch irgendwie verstehen kann. „Wenn sie mit Kindern in einer kleinen Wohnung ohne Garten festsitzen, ist doch klar, dass da dem einen oder anderen die Decke auf den Kopf fällt“, sagt sie. Für Menschenansammlungen in Cafés oder gar Corona-Partys hat trotzdem niemand Verständnis auf dem Wochenmarkt. „Die Leute hören nicht, es herrscht keine Einsicht“ findet auch Silke Brand von der Bäckerei Thomas Lenort. Auch ihr Geschäft läuft gut im Moment, trotzdem ist sie verunsichert.

Für Menschenansammlungen in Cafés oder gar Corona-Partys hat trotzdem niemand Verständnis auf dem Wochenmarkt.

„Wenn das so weitergeht und dann tatsächlich die Ausgangssperre kommt, wissen wir nicht, ob wir davon betroffen sind“, sagt sie. Bisher versucht sie, gelassen zu bleiben und der Krise mit Pragmatismus und Kreativität zu begegnen. „Man muss sich was einfallen lassen“, meint sie und berichtet, dass sie ältere und kranke Kunden schon mal mit ihren Backwaren und auch mit Wurst einer befreundeten Metzgerei zu Hause beliefert. „Wir stellen dann die Sachen vor die Tür und die Leute haben entweder das Geld passend im Umschlag schon hingelegt, oder sie bezahlen irgendwann später hier bei mir auf dem Markt.“

Man kennt sich, man vertraut sich

Man ist eben auf dem Land, man kennt sich, man vertraut sich. Auf solche Lieferungen verzichtet Metzgerin Kürten im Moment aus Vorsicht. „Angst habe ich keine, aber es fühlt sich trotzdem komisch an.“ Viele Kunden kommen mit Handschuhen und es gibt auch nicht den klassischen Markttratsch. „Die Leute kommen, kaufen und gehen wieder.“ Mangel herrscht keiner auf dem Wochenmarkt, alle Auslagen sind gut gefüllt. Einzig beim Stand der Familie Jauregui gibt es eine kleine Lücke: Ingwer ist so gut wie ausverkauft. Offensichtlich nutzen viele Menschen den Sud der Wunderknolle, um ihr Immunsystem zu stärken.

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Auch auf dem Wipperfürther Wochenmarkt herrscht reges Treiben. Der Markt sei normal besucht, so das Echo der Marktbeschicker. Auch Blumen gibt es hier zu kaufen, wo die anderen Blumenläden in der Stadt geschlossen haben. Bis auf weiteres dürfen die Wochenmärkte, da sie der Versorgung mit Lebensmitteln dienen, weiter geöffnet bleiben.