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AutomobilgeschichteAdler Motor Veteranen machen Station am Lingenbacher Hof

Lesezeit 2 Minuten

Aus dem Jahr 1934 stammt der Adler Trumpf Junior von Ilona und Ralf Starke aus Troisdorf.

  1. Etwa 600 Wagen der Firma Adler gibt es schätzungsweise noch.
  2. Liebhaber aus dem Rheinland und Westfalen fuhren am Wochenende durch das Oberbergische.
  3. Ersatzteile für die alten Schlitten bauen die Mitglieder des Adler Motor Veteranen Clubs schon mal selbst.

Lindlar – Mit vier Vorwärtsgängen und maximal 60 Stundenkilometern hat der Adler Motor Veteranen Club erstmals das LVR-Freilichtmuseum angesteuert. Am Samstagmorgen zockelten 15 Schätzchen auf zwei und vier Rädern von Freudenberg aus durch das Bergische Land.

Die Ausfahrt war zugleich das Regionaltreffen der Adler-Besitzer aus dem Rheinland und Südwestfalen. Fünfmal pro Jahr organisiere der international aufgestellte Club eine solche Veranstaltung in verschiedenen Ecken der Bundesrepublik, berichtete Manfred Schleißing. Der Wiehler ist Vorsitzender der rund 500 Mitglieder starken Initiative rund um den ehemaligen deutschen Fahrzeugbauer, der ab 1900 in die Motorenproduktion einstieg.

Route über Waldbröl, Nümbrecht, Drabenderhöhe und Engelskirchen

Genau die Hälfte der Teilnehmer genoss die rund 140 Kilometer lange Route über Waldbröl, Nümbrecht, Drabenderhöhe und Engelskirchen im Auto. Die andere stieg auf ein Adler-Motorrad. „Im Zweiten Weltkrieg wurden die Adlerwerke in Frankfurt massiv zerstört, die Automobilfertigung danach auch nicht mehr aufgenommen“, erklärte Schleißing. Jeder Adler auf vier Reifen sei folglich ein echter Vorkriegswagen.

Im LVR-Freilichtmuseum machten die historischen Fahrzeuge der Marke Adler Station.

Ilona und Ralf Starke aus Troisdorf tuckerten im ältesten Fahrzeug des Feldes zum Lingenbacher Hof. Der blau-weiße Adler Trumpf Junior 1G wurde 1934 fertiggestellt. 25 Pferdestärken treiben ihn an. Um einen Abbiegevorgang anzuzeigen, wird ein Winker ausgeklappt. Um an den Kofferraum des Cabrios zu kommen, muss man über die Rückbank steigen, aber das ist für das Paar zweitrangig. „Wir wollten unbedingt einen Vorkriegswagen und haben mit dem Adler unser Traumauto gefunden“, betonten die Troisdorfer. Einen Wagen, der überall für Gesprächsstoff sorge und viele Ältere an ihre Kindheit erinnere.

Rund 600 Adler-Autos gibt es noch

Rund 600 Adler-Autos gebe es aktuell noch, schätzte Manfred Schleißing. Der Club unterstütze seine Mitglieder, unter anderem würden Ersatzteile selbst nachgebaut. Reparaturen, neu entdeckte Exemplare und die nächsten Adler-Treffen sorgten bei der Rast in Lindlar für Gesprächsstoff. Petra Dittmar vom LVR-Freilichtmuseum stellte der Gruppe im Rahmen einer Führung vor allem technische Entwicklungen vor.

Die Ausfahrt wurde vom LVR-Museum und dem Technikmuseum Freudenberg begleitet. Beide Einrichtungen haben jüngst eine enge Zusammenarbeit beschlossen. In nächster Zeit wird man in Lindlar deshalb vermutlich öfter auf rollende Stücke der Automobilgeschichte treffen.