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Fulminanter AbschlussDas diesjährige Klavierfestival in Lindlar war ein voller Erfolg

Lesezeit 3 Minuten
Amelie Westkamp spielt auf einer Bühne auf einem Flügel.

Auch am Flügel brillierte die Meisterschülerin Amelie Westkamp aus Engelskirchen.

Das Festival war in diesem Jahr mit 26 Konzerten an acht Spielstätten so groß wie noch nie zuvor. Dieses neue Konzept soll beibehalten werden.

Ein Blick ins Programm des Abschlusskonzerts der Meisterkursteilnehmer beim diesjährigen Internationalen Klavierfestival in Lindlar machte deutlich, dass in den vergangenen zwei Wochen auf absolut hochwertigem Niveau gearbeitet und musiziert worden ist. Nicht nur waren die einstudierten Werke alles andere als alltäglich, sondern vielmehr besonders, ungewöhnlich und alles andere als „Easy Listening“.

Auch die Zahl der Musikerinnen und Musiker war groß und machte die Bedeutung des Klavierfestivals deutlich – zumal einige der Teilnehmenden eigens dafür aus Übersee angereist waren. Dabei stand natürlich das Klavier als Instrument im Mittelpunkt, es wurde aber auch Geige gespielt oder gesungen.

Nun wenige freie Plätze beim Abschluss des Klavierfestivals

Ganz unterschiedlich, das war ebenfalls ein Markenzeichen dieses fulminanten Abschlussabends im Lindlarer Kulturzentrum, der einmal mehr sehr gut besucht war. Nur noch vereinzelt waren freie Plätze zu finden. James Miller machte den Auftakt zum rund zweistündigen Konzert, er spielte eine „Nocturne“ von Frédéric Chopin, auch Bridget Bass und Mathew Sanchez hatten sich an jeweils einer „Nocturne“ des großen Romantikers versucht.

Ebenfalls romantisch, aber hingegen kaum bekannt, war der Satz aus Henryk Wieniawskis Konzert für Violine in fis-Moll, dem sich Amelie Westerkamp an der Geige und Yuri Chayama am Klavier widmeten. Auch dieser Komponist kam gleich zu doppelten Ehren – Daeyheon Kang (Geige) und Yesse Kim (Klavier) spielten eine Polonaise des Polen. Denn wohl allermeisten im Publikum bekannt war dagegen die Arie „O mio babbino caro“ von Giacomo Puccini, das von Beatrice Kims Sopran-Stimme zur Begleitung von Jeongwon Ham am Klavier durch den Saal getragen wurde und kräftigen Applaus bekam.

Gleich vier Geigen – und kein Klavier – kamen bei zwei Sätzen aus Georg Philipp Telemanns Konzert für vier Violinen zum Einsatz und bevölkerten die Bühne deutlich mehr als etwa Gabriel Landstedt, der zwei Wiener Tänze von Ignaz Friedmann und Eduard Gärtner am Klavier spielte. Das alles geschah, wie gesagt, auf höchstem Niveau und bekam großen Applaus des hörbar begeisterten Publikums. Das konnte sich sicher sein, erneut zwei Wochen klassische Musik der Extraklasse erlebt zu haben – kulminiert im gemeinsamen, fulminaten Abschluss.

Auch Organisator Falko Steinbach zeigte sich am Ende des zweiwöchigen Konzertreigens mehr als zufrieden: „Ich kann nur Bestes berichten. Die Gemeinde Lindlar hat uns wieder toll unterstützt, die Gastfamilien und ihre Gäste waren begeistert voneinander, alles hat wunderbar und reibungslos geklappt.“

Und das war besonders beeindruckend, weil das Festival in diesem Jahr mit 26 Konzerten an acht Spielstätten so groß wie noch nie war. „Wir werden das Konzept mit den mehreren Spielstätten beibehalten, auf diese Weise können wir vielleicht auch noch ein wenig den Bekanntheitsgrad fördern“, sagte Falko Steinbach. Besonders beeindruckt habe ihn einmal mehr das Engagement der Studierenden. „Wie die sich reingekniet haben – da schlägt doch das Herz eines jeden Professors hoch!“