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Ahle insolventKonzern lässt Lindlarer Automobilzulieferer fallen

Lesezeit 2 Minuten
Rotglühende Federn in einem Härteofen bei Ahle.

Produktion bei Ahle in Oberleppe: Traditionsunternehmen sucht neuen Investor.

Der Mutterkonzern aus Japan hat Ahle-Federn fallen lassen, jetzt suchen die Lindlarer einen neuen Investor.

Der Automobilzulieferer Ahle Federn in Lindlar-Oberleppe hat Insolvenz angemeldet. Hintergrund ist, dass die japanische Muttergesellschaft dem Lindlarer Traditionsunternehmen den Geldhahn zugedreht hat. Das zumindest geht aus einer Pflichtmitteilung der Mitsubishi-Steel (MSM) hervor, die das Unternehmen am 19. Juni veröffentlicht hat.

Mitsubishi-Steel hatte Ahle 2018 übernommen

Die Japaner waren erst 2018 bei dem Lindlarer Unternehmen eingestiegen, das seitdem als MSSC Ahle GmbH firmierte. Aus der Mitteilung geht weiter hervor, dass MSM mit der Insolvenz seiner deutschen Tochter rechne. Von Ahle in Lindlar gibt es dazu keinen Kommentar.

Was das Unternehmen am Montag aber mitteilte, ist, dass die Ahle ein Insolvenzverfahren in Eigenregie anstrebt und auf der Suche nach einem neuen Investor ist. Demnach hatte Ahle bereits Ende Juni, also nach der Entscheidung aus Japan, einen entsprechenden Antrag beim zuständigen Amtsgericht Köln gestellt.

Das Gericht habe dem Antrag zugestimmt und die Rechtsanwältin Marion Rodine von der Kanzlei Runkel sei als vorläufige Sachwalterin bestellt worden. Geschäftsführer Götz Peter Ander bekräftigte, dass Ahle einen „geordneten Investorenprozess“ anstrebe und sich dazu Hilfe von externen Experten geholt habe.

Ziel sei es, Ahle Federn mit einem neuen Investor „zukunftsfähig auszurichten“. Bei der Übernahme 2018 hatten die Lindlarer gehofft, durch MSM stärker auf dem internationalen Markt Fuß zu fassen. Doch MSM war zuletzt in Schieflage geraten und weist im laufenden Geschäftsjahr einen Verlust aus.

160 Mitarbeiter am Standort Lindlar betroffen

Bei Ahle sind aktuell rund 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und engagiert sich in der Ausbildung. Wie es konkret weiter geht, steht noch nicht fest. Das Unternehmen dürfte aber vor allem auf seine in der Automobilindustrie bekannte Expertise bei der Herstellung und Entwicklung von Fahrwerksfedern, Bremsspeicherfedern und Zuganschlagfedern setzen.