300 Schützen trafen sich am Samstag zur Delegiertenversammlung.
Brauchtum und SportDelegiertenversammlung des Schützenbundes in Lindlar

Der Schützenverein Lindlar war in diesem Jahr Gastgeber der Delegiertenversammlung des Oberbergischen Schützenbundes.
Copyright: Michael Kupper
Mit überwältigender Mehrheit haben die rund 300 Teilnehmer der Delegiertenversammlung des Oberbergischen Schützenbundes (OSB) am Samstag im Kulturzentrum einem Kooperationsvertrag mit dem Rheinischen Schützenbund (RSB) zugestimmt. Dadurch rücken die Brauchtumsschützen vom OSB und die Sportschützen vom RSB nun enger zusammen.

Die Schützen sammelten für den guten Zweck. v.l.: Klaus Büser, Thomas Ufer, Alexander Bosbach und Dietmar Schwirten.
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Bisher war es erforderlich, dass Vereine im OSB, in denen einzelne Schützen auch an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen wollen, für sämtliche Mitglieder – einschließlich der Ehrenabteilung und Jugendlicher – Beiträge an den RSB entrichten mussten. Das hatte in der Vergangenheit dazu geführt, dass überwiegend dem Brauchtum verhaftete Vereine aus dem RSB ausgetreten waren. Nach der aktuellen Vereinbarung hat nun jedes Mitglied die Möglichkeit, einzeln über den OSB seinen sportlichen Ambitionen zu folgen, ohne dass der gesamte Verein belastet wird. „Das ist eine Win-win-Lösung“, freute sich OSB-Präsident Thomas Ufer nach der Abstimmung. So könne der RSB mit neuen Mitgliedern rechnen und der OSB profitiere darüber hinaus auch von versicherungstechnischen Vorteilen. Auf den Weg gebracht hatte dieses Projekt der langjährige Präsident Klaus Büser bereits 2023, bevor es nun Thomas Ufer als sein Nachfolger auf seiner Premieren-Delegiertenversammlung zum Abschluss bringen konnte.
Erheblicher Anteil am gesellschaftlichen Alltag
Zuvor hatte Ufer dem Schützenverein Lindlar unter dem Vorsitz von Alexander Bosbach für die Ausrichtung der Veranstaltung gedankt. „Die Schützen haben einen erheblichen Anteil am gesellschaftlichen Alltag“, zollte Bürgermeister Georg Ludwig den Grünröcken Respekt. „Schützen sind ein lebendiger Teil der Kultur“, sagte auch Kreisdirektor Klaus Grootens in seinem Grußwort. Ohne ins Detail zu gehen, schilderte er, dass sich nach den jüngsten Ereignissen der Einsatzschwerpunkt von Polizeikräften bei Brauchtumsumzügen künftig vermehrt auf Sicherheitsaspekte anstelle von Verkehrslenkung konzentrieren werde.
Thomas Ufer brach eine Lanze für das Ehrenamt: „Ihr seid das Rückgrat des Schützenwesens“. Als besonderen Einsatz würdigte er die Leistung von Michael Nick, der sich 14 Jahre lang um den Internetauftritt des OSB gekümmert, Fotos von Veranstaltungen bereitgestellt sowie Flyer und Plakate gestaltet hat. Für diese Verdienste wurde er von Ufer mit dem „kleinen Orden an der Schluppe“ geehrt. Mehrheitlich wurde entschieden, die Delegiertenversammlung 2026 unter der Organisation des Schützenvereins „Hohe Belmicke“ im Bergneustädter Krawinkelsaal durchzuführen und auf Wunsch des Schützenvereins Bergneustadt das Bundesprinzenschießen zum 725. Stadtgeburtstag ebenfalls in die Feste zu vergeben.
Bei der traditionellen Hutsammlung kamen diesmal gut 900 Euro zusammen, die von mehreren Spendern auf insgesamt 1800 Euro aufgestockt wurden – 1000 Euro für die Kinderklinik Gummersbach und 800 Euro für die „Speisekammer Lindlar & Frielingsdorf“. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Musikverein Lindlar unter Leitung von Stefanie Deckers.