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FVM-PokalEintracht Hohkeppel erlebt in Bonn einen schwarzen Aschermittwoch

Lesezeit 3 Minuten
Szene eines Torjubels

Da war die Hohkeppeler Fußballwelt noch in Ordnung: Cisco Lubaca trifft zum 1:0 und wird bejubelt.

Die Eintracht verliert erst das Heimrecht und dann das Viertelfinale im FVM-Pokal, zum Schluss auch noch in Unterzahl.

Wäre der Gast im Viertelfinale des FVM-Pokals der TuS Königsdorf oder Borussia Freialdenhoven gewesen, wären verschärfte Sicherheitsmaßnahmen wohl gar kein Thema bei der Gemeinde Lindlar gewesen. Das Pokal-Los entschied aber, dass die Fußballer von Eintracht Hohkeppel Heimrecht gegen den Bonner SC haben.

Umstrittene Entscheidung des Fußballverbandes

Beim Hohkeppeler Anhang ist der Vereinsname Programm: Es herrscht Eintracht, Verwandte, Freunde, Bekannte und Spieler der zweiten und der dritten Mannschaft feuern ihr Team in überschaubarer Anzahl und friedlich an. Es waren die Fans des Bonner SC, die Sorgen aufgrund von Geschehnissen in der Vergangenheit bereiten. Am Aschermittwoch bekamen nun genau diese Fans die Pokal-Partie daheim geboten, so hatte es der Fußballverband Mittelrhein entschieden.

Der Schiri deutete die Szene so, dass Nbongo den Ball wegwarf, und zückte Gelb-Rot.
Hohkeppels Coach Mahmut Temür über die Szene in der 105. Spielminute

Die Frage, die also neben dem Platz alle beschäftigte: Warum bestimmte der Verband nicht einen neutralen Platz als Ersatz für den Hohkeppeler Rasen? Dazu Lisa Kürten von der Pressestelle des FVM: „In der Kürze der Zeit war kein neutraler Platz zu finden. Den Heimrecht-Tausch lassen die von allen Vereinen vor der Teilnahme am Pokal zu unterzeichnenden Vereinbarungen zu. Wenn ein geloster Platz nicht zur Verfügung steht, kann das Heimrecht wechseln.“

FVM-Pokal: Bonner SC – Eintracht Hohkeppel 2:1 nach Verlängerung (0:1/1:1). Schon nach 39 Minuten hatten drei Spieler der Gäste die Gelbe Karte gesehen: Ardit Mimini (14. Minute), Cenk Durgun (38.) und Arlind Mimini (39.) mussten sich fortan zurückhalten. „Es war von der ersten Minute an ein hitziges Spiel“ berichtet Hohkeppels Trainer Mahmut Temür. Cisco Lubaca brachte die Eintracht in der 40. Minute in Front. Der inzwischen in der Reserve spielende Angreifer war nach einem langen Ball der BSC-Innenverteidigung enteilt und traf.

Hohkeppel zum Schluss in Unterzahl

„Unsere Verteidigung hat stark gespielt. Wir haben nichts zugelassen. Der Ausgleich fiel per Standard, nachdem unser Keeper in Höhe des Elfmeterpunktes den Ball zu kurz nur bis zum Sechzehner gefaustet hatte“, so Temür weiter. Jonas Berg glich von der Strafraumgrenze aus (85.). Verlängerung war angesagt. Die Gäste gerieten in Unterzahl. Der eingewechselte Gabriel Nbongo sah nach einem Foul nach einem Konter des BSC die Gelbe Karte und musste nach einer umstrittenen Szene in der 105. Minute vorzeitig unter die Dusche. Hohkeppel beteuert, dass er einem Bonner Spieler den Ball zum Einwurf gab, dieser ihn aber fallen ließ. Temür: „Der Schiri deutete die Szene so, dass Nbongo den Ball wegwarf und zückte Gelb-Rot.“

Der 19-jährige Nam-Ju Lee war gerade acht Minuten im Spiel, als er den Bonner Siegtreffer erzielte. Die Stadionuhr zeigte da bereits die dritte Minute der Nachspielzeit der Verlängerung.

Beim Blick auf die Hohkeppeler Startaufstellung stellte sich die Frage, warum Coach Temür Einwechselspielern so viel Einsatzzeit in der Partie einräumte. Ohne Enzo Wirtz, David Mikel Bors und Mike Owuso kam das torgefährlichste Trio der Eintracht überhaupt nicht zum Einsatz, auch die Stammspieler Jannes Hoffmann und Dino Bisanovic fehlten. Temür: „Ich würde viel dafür geben, könnte ich eine Meisterschafts- und eine Pokalmannschaft spielen lassen. Fakt ist, derzeit sind sieben Spieler angeschlagen oder verletzt, ich hatte keineswegs die Qual der Wahl.“

Eintracht Hohkeppel: Jackmuth, Teixeira, Tuncer (81. Fiedler), Wurm, Löbe, Durgun, Arlind Mimini (72. Pflüger), Ardit Mimini (111. Kajitani), Neuhäuser (82. Nbongo), Tokac, Lubaca (64. Teranuma).