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Seit 1991 im Karneval aktivDie Band „Sixpack“ mischt nicht nur die Jecken in Oberberg auf

Lesezeit 4 Minuten
Spaß an der Musik und ihren Auftritten steht bei der Band „Sixpack“ nicht nur an Karneval immer im Vordergrund.

Spaß an der Musik und ihren Auftritten steht bei der Band „Sixpack“ nicht nur an Karneval immer im Vordergrund.

Kölsche Töne richtig rockig präsentiert, das ist die Domäne der Band „Sixpack“, die seit 1991 nicht nur in Oberberg unterwegs ist.

Köln ist überall. Nun, nicht ganz, aber zumindest gibt es im Oberbergischen ein „Sixpack“ Kölsch, das nicht aus der Domstadt kommt, das Lebensgefühl und vor allem auch die Musik aber voll und ganz verinnerlicht hat. Die gleichnamige Band gibt es schon seit 1991, auch wenn mit Gitarrist Günni Rappenhöner nur noch ein Gründungsmitglied mit im Boot ist. „Wir sind seit damals im Karneval unterwegs, damals hießen wir aber noch anders. Anfangs war das Ganze noch eher ein Spaß. Seit 2010 haben wir dann aber versucht, die Band zu professionalisieren. Mittlerweile spielen wir von Münster bis Koblenz querbeet durch NRW und die benachbarten Bundesländer“, sagt er.

Und das mit unverändert großem Spaß an der Sache. Das macht dieses „Sixpack“ auch aus, wie selbst im Gespräch ohne Instrumente und Kamelle klar wird. „Wir sind eine Mitmachband, das ist seit zehn Jahren unser Motto“, sagt der Gitarrist.

Karneval: Die Band „Sixpack“ ist auch eine Mitmachband

Diesem Motto will man bei allen Auftritten gerecht werden – und das bedeutet: Von Anfang an Vollgas zu geben. „Wir geben keine Ruhe, bis nicht der und die letzte im Publikum aufsteht, mitmacht und Spaß hat“, sagt der zweite Gitarrist Wolfgang Gottreich. Und sein Kollege an den sechs Saiten ergänzt: „Wir reißen nicht einfach unser Programm ab.“ Und das beinhaltet immer auch ein eigenes Lied – etwa „Mir sin' Kölle“, das smarte „Mauenheim“ oder das programmatisch betitelte „Mit üch fiere“.

Dazu kommen dann Cover aus dem riesigen Fundus der großen Kölsch-Bands und der eine oder andere Oldie. Wichtig ist: Es geht immer rockig und rollig zu, denn das sorgt bekanntlich für die meiste Stimmung im Publikum. „Da kommt natürlich auch ein gewisser Egoismus mit ins Spiel. Denn wenn wir auf die Bühne gehen, dann wollen wir selbst auch unseren Spaß haben“, sagt Rappenhöner lachend.

Karnevalsband „Sixpack“ absolviert nicht mehr als vier Auftritte pro Tag

Das ist auch wichtig, denn bisweilen wird es für das „Sixpack“ dann doch zur Arbeit. Etwa in der Hochzeit der Karnevals-Session, wenn die Musiker und ihre vierköpfige Crew zehn oder auch zwölf Stunden unterwegs sind. „Wir wollen dann am Abend sicher sein, einen guten Tag gehabt zu haben. Deswegen gilt, dass wir auf der Bühne direkt Vollgas geben, aber auch, dass wir nicht mehr als vier Auftritte pro Tag machen. Und abgesehen davon sind wir angewiesen auf unsere Techniker, die uns den Rücken freihalten“, sagt Rappenhöner.

Darum kümmern sich Thomas und Jan-Niklas Wirczikowski, Christoph Börsch und Christoph Kallabis. „Die vier bauen in Windeseile auf und wieder ab – ohne sie würden wir echt alt aussehen“, sagt Rappenhöner. Neben den beiden Gitarristen kümmert sich Bernd Vorländer um den Gesang und die Arbeit an der Bühnenfront, Pepe D'Alessandro liefert den richtigen Beat am Schlagzeug und Hacki Dirlenbach sorgt für die tiefen Töne am Bass.

Mittlerweile spielen wir von Münster bis Koblenz querbeet durch NRW und die benachbarten Bundesländer.
Günni Rappenhöner, Gitarrist der Band Sixpack

Das musikalische „Sixpack“ voll macht Heinz-Peter Gerlach. „Ich kümmere mich um die Arrangements und den Ton. Ich bin auch bei den Proben dabei, wir proben nahezu jede Woche, das ist dann durchaus Arbeit. Denn wir wollen, bei allem Spaß, den uns die Musik macht, natürlich auch professionell abliefern. Das Publikum ist eben schon anspruchsvoll“, sagt „HP“, wie Gerlach von allen nur genannt wird.

„Sixpack“, das eigentlich aus zehn Personen besteht, ist wie eine große Familie. „Das Herausfordernde ist für uns, das eben auch organisiert zu bekommen. Zum Glück haben wir einen Proberaum hier in Lindlar-Fenke im Dorfgemeinschaftshaus. Und dazu haben wir unsere festen Abläufe und unser Programm. Wir spielen nicht auf Zuruf aus dem Publikum, das würde nicht funktionieren“, sagt Vorländer. Das kommt dafür beim Publikum an, das von Jugendlichen bis zu über 80-Jährigen bunt gemischt ist.

Nach der Session gilt – am Aschermittwoch ist alles vorbei. Erst einmal. „Dann machen wir ein paar Wochen Pause, um uns zu erholen. Aber im Sommer spielen wir dann weiter – mit etwas anderem Repertoire und zu ganz unterschiedlichen Anlässen“, sagt Rappenhöner.