AboAbonnieren

EinsparungLindlar verkleinert den Gemeinderat

Lesezeit 2 Minuten
Stimmzettel für die geheime Abstimmung werden an die Mitglieder des Gemeinderats ausgeteilt.

Sitzung des Lindlarer Gemeinderats im Kulturzentrum.

Künftig werden in Lindlar nur 32 Mitglieder für den Gemeinderat gewählt, auch die Wahlbezirke werden neu zugeschnitten.

Der nächste Lindlarer Gemeinderat wird 32 statt wie bisher 36 Ratsmitglieder haben, jeweils zuzüglich des Bürgermeisters, der ohnehin dem Gremium angehört. Die Anzahl der Wahlbezirke wird außerdem von 18 auf 16 verkleinert.

Das hat der Rat am Donnerstagabend nach einem teils emotionalen Schlagabtausch in geheimer Abstimmung mit 18 zu 15 Stimmen beschlossen. Die Satzung der Gemeinde wird geändert und die Wahlkreise werden zur nächsten Kommunalwahl im Herbst 2025 neu zugeschnitten.

So viel Aufwandsentschädigung erhalten Ratsmitglieder

Der Antrag, die Ratsmandate zu reduzieren, stammt von SPD, Grünen und FDP. Die drei Parteien wollen Geld sparen. Abgerundet 15 000 Euro pro Jahr würde der kleinere Gemeinderat nach einer Schätzung der Verwaltung weniger kosten. Die Schätzung basiert auf der Aufwandsentschädigung von 320 Euro monatlich für die Ratsmitglieder.

Michael Scherer von der SPD begründete den Antrag im Plenum: „Wir sind der Auffassung, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern zeigen müssen, dass wir eine gewisse Haushaltsdisziplin haben.“ Das bekräftigten auch die Grünen: „Wir haben es in über 20 Jahren nicht einmal geschafft, irgendeine Steuer zu senken. Irgendwo müssen wir sparen“, so Patrick Heuwes.

Für die CDU-Fraktion war die Ablehnung eine Grundsatzfrage. Das gehe „eindeutig zu Lasten der Bürger und der Demokratie“, sagte Fraktionsvorsitzender Hans Schmitz. Der Verzicht auf vier Mandate bedeute, dass vier Bürger von der Mitarbeit ausgeschlossen würden. Kerstin Schmitz (CDU) ist eine von acht Frauen mit Ratsmandat in der Gemeinde Lindlar.

Kerstin Schmitz sieht die steigende Arbeitsbelastung der einzelnen Ratsmitglieder bei einem kleineren Rat kritisch: „Ich bin berufstätig, ich bin Mutter“.

Acht Frauen im Lindlarer Gemeinderat

Abgestimmt wurde schließlich auf Antrag der CDU-Fraktion geheim: Der Bühnenvorhang des Kulturzentrums wurde zur Wahlkabine, Beigeordneter Michael Eyer hielt die improvisierte Wahlurne bereit. Jedes Ratsmitglied wurde einzeln nach vorne zur Stimmabgabe aufgerufen.


So viele Sitze haben die Räte in Oberberg im Vergleich

  1. Die Gemeinde Lindlar hat mit 21.665 Einwohnern 36 Ratsmandate.
  2. Die Stadt Wipperfürth mit 21.112 Einwohnerinnen und Einwohnern hat 38 Ratsmitglieder.
  3. Die Gemeinde Engelskirchen hat 19.584 Einwohner und 32 Ratsmitglieder.
  4. Die Gemeinde Marienheide  hat 13.710 Einwohnerinnen und 29 Ratsmitglieder.
  5. Die Stadt Gummersbach  hat 52.001 Einwohnende und 46 Ratsmitglieder.

Quellen: Einwohnerzahlen laut It.NRW, Ratsmandate jeweils ohne die Bürgermeisterstimme.