Der Sportverein aus Lindlar hat sein Konzept mit einem regionalligatauglichen Stadion in Köttingen im Sportausschusses vorgestellt.
Nach Aufstieg in Vierte LigaHohkeppel rechnet mit Umbaukosten von 1,75 Millionen Euro
Die Fußballer des SV Eintracht Hohkeppel sind in die Regionalliga aufgestiegen und haben auch bereits die Lizenz für die Vierte Liga. Doch gespielt wird zunächst auf dem Platz des FC Düren, da die Anlage in Lindlar-Köttingen nicht die nötigen Voraussetzungen bietet. In einer Sondersitzung des Lindlarer Ausschusses für Schule, Sport und Kultur stellte Hohkeppels Vorsitzender Hakan Ekmen nun das Konzept vor, um in Zukunft auf dem heimischen Platz hochklassigen Fußball zu spielen.
Der Ausschuss nahm die Ausführungen des Vereins zur Kenntnis. Ob und wie die Gemeinde Eintracht Hohkeppel unterstützen kann und will, ist noch völlig offen. Darüber muss der Rat entscheiden.
Lindlar: Eintracht Hohkeppel hat mehr als nur Fußball zu bieten
Zunächst erklärte Ekmen, dass die Eintracht mehr als nur Fußball zu bieten habe. Im Angebot seien auch Tischtennis, Volleyball, Tennis und Breitensport. Nach einem Rückgang der Mitgliederzahlen in der Corona-Zeit sei man nun wieder auf Wachstumskurs. Aktuell verzeichne der Verein 595 Mitglieder. Vor allem durch die Ausweitung des Breitensportangebots soll die Zahl auf 700 steigen.
Geplant ist vor allem eine stärkere Förderung der Jugendarbeit, was im Bereich Fußball zu den Auflagen für die Lizenz zur Vierten Liga gehört. „Wir möchten eine Top-Adresse für den Bereich der Jugendausbildung sein“, so Hakan Ekmen in seinem Vortrag. Dazu brauche es vor allem gut ausgebildete Übungsleiter und Trainer. Elf Trainer gebe es aktuell im Nachwuchsbereich, einer verfüge über die höchste Lizenz im Profi-Fußball, die anderen über die UEFA-A- und -B-Lizenz. Weitere gut ausgebildete Trainer sollen nach Darstellung des Vorsitzenden dazukommen. Denn es solle auch in den nächsten Jahren sportlich weiter bergauf gehen.
Bei der Damenmannschaft steht der Aufstieg in die Landesliga bevor
Die drei Herrenmannschaften seien aufgestiegen, bei der Damenmannschaft stehe der Aufstieg in die Landesliga bevor. Jugendcamps sollen durchgeführt und weitere Jugendmannschaften gemeldet werden, so der Vorsitzende. Für die Regionalliga-Lizenz sind Mannschaften in der A-, B- und C-Jugend erforderlich. Der Verein werde sogar zwei A-Jugendteams anmelden, kündigte der SVE-Vorsitzende an.
Hakan Ekmen berichtete gegenüber unserer Zeitung aber auch, dass einige Vereine der Regionalliga Einspruch gegen die Erteilung der Lizenz an den SVE erhoben habe, da sie daran zweifeln, dass Hohkeppel alle Auflagen erfüllen kann. Der SVE-Vorsitzende hat aber keine Zweifel, dass das geschieht.
Zu den Anforderungen der Regionalliga zählt eine Spielstätte mit mindestens 2500 Besucherplätzen, darunter 150 überdachte Sitzplätze, ein separater Gästebereich mit mindestens 800 Zuschauerplätzen, zwei Eingangsbereiche, die Umfriedung der Platzanlage, Naturrasenspielfeld oder Kunstrasenplätze, Einrichtungen für Heim-Gästemannschaften und Schiedsrichter. Um das umzusetzen, seien rund 1,75 Millionen Euro nötig, hat der Verein ausgerechnet. In den Kosten enthalten sei auch die Verbesserung der Parkplatzsituation in Köttingen.
Doch nicht nur der Platz und die Tribüne müssten erneuert werden, auch die Turnhalle und die Tennisanlagen seien sanierungsbedürftig. Die geschätzten Kosten dafür betragen weitere 650.000 Euro.
Der Verein hoffe dabei, so Ekmen, auf finanzielle Unterstützung der Gemeinde, Hilfe bei den Baugenehmigungen und Fördermittelanträgen sowie weitere Beratung durch das Ordnungsamt. Die Gemeinde würde in vielerlei Hinsicht profitieren, warf er in die Waagschale, denn durch die Präsenz der Fußballer in Fernsehen, Zeitung und Internet werde Lindlar bekannter, es gebe ein umfangreicheres Sportangebot für Kinder und Jugendliche, ein repräsentatives Stadion in der Gemeinde und es würden neue Arbeitsplätze geschaffen. Vier bis fünf neue Stellen seien erforderlich, wenn alles wie geplant umgesetzt würde, so Ekmen.
Die Nachfrage von Sponsoren sei nach dem Aufstieg da, sagte der Vorsitzende im Gespräch mit dieser Zeitung. Es gehe nun vor allem darum, möglichst viele Menschen für den Fußball von Eintracht Hohkeppel und das vorgelegte Konzept zu begeistern, so Ekmen. Er sei allerdings zuversichtlich, dass sich gute Lösungen finden würden. Ob allerdings, wie erhofft, schon im nächsten Sommer die Heimspiele in einem dann Regionalliga-tauglichen Stadion stattfinden können, ist davon abhängig, ob die finanziellen Mittel rechtzeitig zur Verfügung stehen und der Umbau tatsächlich auch so zügig wie gehofft erfolgen kann.