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Neubau geplantHartegasse bekommt wieder einen Supermarkt

Lesezeit 3 Minuten
Diese Visualisierung zeigt, wie das Wohn- und Geschäftshaus mit dem Netto-Markt aussehen soll.

Diese Visualisierung zeigt, wie das Wohn- und Geschäftshaus mit dem Netto-Markt aussehen soll.

Die Nahversorgung in Hartegasse ist schlecht. Das soll sich nun ändern, denn der Nahversorger Netto kommt in den Ort.

Hartegasse wird einen neuen Nahversorger bekommen. Die Voraussetzungen dazu hat der Bau- und Planungsausschuss in seiner Sitzung am Dienstagabend geschaffen. Einstimmig votierten die Mitglieder für den Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes.

Der Discounter Netto will in Hartegasse einen neuen Markt errichten, inklusive Bäcker. Die Bäckerei Lenort hatte erst vor einigen Monaten geschlossen. Bauträger ist die gemeindeeigene BGW (Bau-, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungs GmbH). Das Gelände ist rund 7800 Quadratmeter groß, es erstreckt das sich von dem jetzigen leerstehenden Gebäuden mit der Hausnummer 66 an der Sülztalstraße über den Dorf- und Festplatz sowie den Spielplatz bis zur Sülz.

Leerstehende Gebäude werden abgerissen

Die leerstehenden Gebäude sollen abgerissen werden, auf dem jetzigen Dorf- und Festplatz soll das neue Gebäude errichtet werden, das neben dem Nahversorger im Erdgeschoss noch sechs Wohnungen in zwei weiteren Geschossen Platz bieten soll. Geplant sind Ein- bis Dreizimmerwohnungen mit Größen von 50 bis 82 Quadratmetern, Sie sind barrierefrei und seien von Größe und Zuschnitt her sowohl für junge Leute als auch für Senioren geeignet.

Für den Lebensmittel-Nahversorger im Erdgeschoss steht eine Grundfläche von rund 1300 Quadratmeter zur Verfügung, die Verkaufsfläche soll nach Angaben der BGW rund 800 Quadratmeter betragen. Auf dem Areal sind 94 Parkplätze geplant, darunter 82 für den Netto-Markt. An 16 Stellplätze sind Ladesäulen Elektro-Fahrzeuge vorgesehen.

Auch Ladesäulen für E-Fahrzeuge geplant

Ein Teil der Dachfläche über dem Erdgeschoss wird nicht überbaut, sondern begrünt, um das Wohnen dort attraktiver zu gestalten, so die Planer. Die Dachform sei aber noch nicht endgültig, sagte Nicole Mergeler von der Stabstelle Gemeindeentwicklung.

Entlang der Stellplätze werden im gesamten Randbereich Grünflächen angelegt, die zumindest mit Bodendeckern versehen werden sollen. Zum östlich benachbarten Wohngebäude an der Sülztalstraße wird eine Schallschutzwand errichtet, informieren die Planer. Zum Kindergarten hin, auf der westlichen Seite, wird eine nicht genutzte Restfläche dem benachbarten Kindergarten am Sonnenweg zugeschlagen. Der bisherige Spielplatz, der für die Stellplätze und die Zufahrt entfällt, wird im östlichen Freibereich des westlich gelegenen Dorfgemeinschaftshauses neu angelegt.

Verkehrsgutachten sieht keine Probleme

Die Verkehrsuntersuchung geht davon aus, dass es durch das Neubauprojekt zu rund 1600 Fahrten am Tag kommen wird. Auch zu den Spitzenzeiten liege nach den Berechnungen der Verkehr auf der Sülztalstraße unterhalb von 400 Kraftfahrzeugen pro Stunde. Das bedeutet, dass es keine baulichen Maßnahmen, wie etwa eine Linksabbiegespur auf der Sülztalstraße geben muss. Die Verkehrsplaner empfehlen allerdings eine Aufweitung der Einfahrt auf neun Meter, damit auch anliefernde Sattelzüge, ohne auf die Gegenfahrbahn ausweichen zu müssen, auf den Parkplatz fahren können.

Um das geplante Projekt umsetzen zu können, wird ein ökologischer Ausgleich erforderlich werden. Das Grundstück grenzt an die Sülz und eine Teichanlage. Eine angrenzende Bebauung an dieses Feuchtgebiet steht aber dem Landschaftsplan entgegen. Der sehe „die Erhaltung, Pflege und Entwicklung von auetypischen und stillgewässertypischen Lebensräumen und Feuchtgebieten sowie die Anreichung von Bach-Ufergehölzen“ vor. Zurzeit werde die Fläche, rund 1500 Quadratmeter, intensiv landwirtschaftlich genutzt. Der erforderliche ökologische Ausgleich könnte in Form eines Auenbruchwaldes entstehen. Dazu sei eine gute Planung und die Absprache mit der unteren Wasserbehörde und der unteren Bodenschutzbehörde erforderlich. Neben der ökologischen Aufwertung könnte der Auenbruchwald auch dem Hochwasserschutz zugutekommen, so dass zu erwarten sei, dass die untere Naturschutzbehörde sich mit einem Abstand von 40 bis 50 Meter zwischen Bebauung und Gewässer einverstanden erklärt.

Ausschuss stimmte dem Projekt zu

Das Projekt fand bei den Ausschussmitgliedern breite Zustimmung und wurde einstimmig beschlossen. Für die CDU sagte Fraktionschef Hans Schmitz, dass es ein großer Sprung für die Ortslagen Hartegasse/Süng sei. Es sei gut, dass die Projekte Schwung bekäme und sich das positiv entwickle, so Carl Tym von der SPD. Für die Grünen begrüßte Jörg Schlichtmann, dass ein Nahversorger nach Hartegasse/Süng komme. Erika Lob von der FDP schloss sich dem Lob ihrer Vorredner an.