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Regionalliga WestAufsteiger Hohkeppel feiert gegen Wuppertal den ersten Sieg

Lesezeit 4 Minuten
Fußballer Firat Tuncer reckt die Arme in die Höhe

Firat Tuncer vom SV Eintracht Hohkeppel reckt die Arme nach dem ersten Sieg in der Regionalliga.

Beim Eintracht-Erfolg erklang gleich viermal die neue Vereinshymne, für drei Tore und den Sieg.

Gleich dreimal erklang das Lied vom Fußballverein am Fuß des Bergischen Landes während des Spiels der Regionalliga West von Eintracht Hohkeppel gegen den Traditionsverein Wuppertaler SV. Die neue Hymne des Teams aus Hohkeppel wurde jeweils nach einem Treffer der Hausherren zu Gehör gebracht. Der ansonsten singesfreudige WSV-Anhang durfte indes nur einmal jubeln. Der erste Dreier des Aufsteigers aus Hohkeppel ist unter Dach und Fach.-

Eintracht Hohkeppel - Wuppertaler SV 3:1 (0:0)

Bis zur Pause sahen die etwa 350 Zuschauer einen ziemlich müden Sommerkick mit wenigen Torraumszenen hüben wie drüben. Die Gastgeber hatten deutlich mehr Ballbesitz, kamen aber nicht zwingend vor das Tor. Von den Neuzugängen der Eintracht stellte Trainer Mutlu Demir Michael Gardawski und Kevin Pires-Rodrigues von Beginn an auf. Ansonsten spielte die Mannschaft, die souverän den Aufstieg in die Vierte Liga geschafft hatte.

Die Eintracht hielt den WSV von der eigenen Box fern, kam aber selbst auch nicht ins letzte Drittel, fand keine Lücken in der gut gestaffelten Wuppertaler Abwehr. Die von René Klingbeil trainierten Gäste spielten phasenweise mit einer Fünferkette, wenn die Eintracht aufs Tor anlief. Der Wuppertaler Marco Terrazzino, der 73 Bundesliga-Spiele unter anderem für den SC Freiburg bestritt, versuchte sich in der 12. Minute vergeblich am Torabschluss, scheiterte an Keeper Kevin Jackmuth. Nur eine Minute später klärte Innenverteidiger Sven Wurm vor dem Ex-Profi ins Seitenaus.

Erste Halbzeit hatte für Hohkeppel etwas von "Steine kloppen"

Der erneut starke Mike Owsuo holte sich Bälle inzwischen von der eigenen Viererkette ab. Der bereits in der 28. Minute mit Gelber Karte verwarnte Michael Gardawski foulte Terrazzino in der 35. Minute. Schiri Nils Hasse beließ es bei einer mündlichen Ermahnung. Es hatte im ersten Durchgang durchaus etwas vom „Steine klopfen“. Die Eintracht brauchte Geduld. Und deren Fans selbstverständlich ebenso. Kleine Rudelbildung in der 44. Minute: Der engagierte Owuso setzte sich gegen drei Kontrahenten durch, wollte den Ball schlagen und wurde gefoult. Nach nur kurzer „Schlichtung“ durch den Unparteiischen konnte die Partie fortgesetzt werden.

Nach Wiederbeginn legte einmal mehr Linksaußen Ömer Tokac den Schalter um. Sein Treffer aus elf Metern war quasi der Dosenöffner. In der 59. Minute schlug Tokac eine Flanke auf den eingewechselten Amine Bouzraa. Ein Gast wehrte den Ball mit der Hand ab. Ömer Tokac überwand Schlussmann Krystian Wozniak aus elf Metern zum 1:0.

Die 2:0-Führung für die Eintracht erfolgte nur kurz nach dem ersten Tor

Nur drei Minuten später erklang erneut die neue Eintracht-Hymne. Rechtsverteidiger Nils Teixeira spielte Doppelpass mit Enzo Wirtz und erzielte völlig unbedrängt das 2:0. Der WSV wirkte nun unsortiert und konsterniert. Der eingewechselte Jannes Hoffmann verteilte die Bälle. Die Dominanz der Eintracht war nun noch klarer. Der Ball lief gekonnt durch die Reihen.

Eine herausragende Kombination brachte in der 67. Minute die frühe Entscheidung. Nach einem Flankenwechsel von Mike Owsuo auf Ömer Tokac passte dieser zu Enzo Wirtz, der per Kopf für Jannes Hoffmann ablegte, der keinerlei Mühe hatte das 3:0 zu erzielen. Wenig später gab es noch die Chance zum 4:0. Dieses Mal traf der zuvor gefoulte Ömer Tokac aber per Strafstoß nur den Außenpfosten. Allenfalls ein Schönheitsfehler war der Treffer durch den eingewechselten Beyhan Ametov in der 70. Minute. Jannes Hoffmann hatte eine Viertelstunde vor dem Abpfiff noch das 4:1 auf dem Schlappen. Doch Wozniak hielt.

Nach 93 Minuten erklang wieder die melodische Weise vom Fußballverein am Fuß des Bergischen Landes. Autor und Komponist wollen dabei noch geheim bleiben. Ali El Yaqine aus dem Vorstand der Eintracht hatte sich um das Zustandekommen des Vereinsliedes gekümmert, so Sportdirektor Kevin Theisen: „Das war der erste Step. Wir wollen mal schauen, wie die Hymne ankommt.“

Kevin Theisen freute sich, dass die Eintracht „Spielkontrolle hatte. Wir hatten schon vor der Pause 60 Prozent Ballbesitz“. Was hat Coach Mutlu Demir zum Halbzeit-Tee vorgegeben, damit mehr Druck auf das Tor ausgeübt wird? „Wir wollen zehn Meter nach vorne schieben, damit wir mehr Druck in der Box ausüben können“, verriet der Sportdirektor das Rezeot, was zum Erfolg führte.

Die nächste Aufgabe dürfte die schwerste der gesamten Saison sein. Es geht schon am Freitagabend zum Tabellenführer nach Duisburg. Die Zebras haben in bisher drei Spielen neun Punkte gesammelt, acht Tore erzielt und kein einziges kassiert.


Eintracht Hohkeppel: Jackmuth, Teixeira, Wurm, Tuncer, Löbe (82. Pesch), Durgun, Gardawski (46. Bouzraa), Owuso (73. Bisanovic), Pires-Rodrigues (57. Hoffmann), Tokac, Wirtz.

Tore: 1:0 Ömer Tokac (59. Handelfmeter), 2:0 Nils Teixeira (61.), 3:0 Jannes Hoffmann (67.), 3:1 Beyhan Ametov (71.)

Besonderes Vorkommnis: Ömer Tokac schießt Foulelfmeter an den Außenpfosten (69.).