Im vierten Anlauf hat es geklappt und Andreas Loser holte den Schützenvogel von der Stange. Jetzt wurden die Lindlarer Majestäten gekrönt.
Schützenfest LindlarKönig Andreas Loser feierlich gekrönt
Der Schützenverein Lindlar hat seine neuen Majestäten ermittelt. Am Montagnachmittag hatten sich zahlreiche Besucher am Schießstand versammelt, um das Königsvogelschießen, das Highlight eines jeden Schützenfestes, zu verfolgen. Bereits mit dem fünften Schuss gelang es Werner Sülzer, dem hölzernen Vogelvieh die Krone zu rauben, bevor nach dem 67. Schuss durch Christoph Sax auch der linke Flügel zu Boden ging. Beim rechten Flügel bewies Andreas Loser ein glückliches Händchen – dieser fiel mit der 127. Kugel.
Und auch was den Rumpf betraf, blieb das Glück Andreas Loser treu: Drei Mitbewerber hielten zu diesem Zeitpunkt noch auf den Vogel an, nach dem 190. Schuss hieß es dann: „Der König ist tot, lang lebe der König“. Zur Krönung der neuen Majestäten am Pfarrer-Braun-Haus hatte sich am Abend, neben Schützenbrüdern und -schwestern, wieder viel Publikum versammelt, das die alten und neuen Majestäten bejubelte.
König Andreas Losts ist begeisterter Musiker
Der neue König ist Musiker Andreas Loser ist seit 14 Jahren Mitglied im Schützenverein Lindlar. Gebürtig aus der Eifel, zog der 42-Jährige der Liebe wegen vor rund 20 Jahren ins Oberbergische, wo er in der Immobilienbranche tätig ist. Neben dem Schützenverein Lindlar gehört seine Leidenschaft vor allem der Musik. Loser ist Vorsitzender des Tambourkorps Kleineichen, das seit 50 Jahren den Regimentsspielmannszug der Ehrengarde der Stadt Köln stellen. Zu seinem Prinzgemahl wählte der neue König seinen Ehemann Ralf Dresbach (51).
Bei den Jungschützen hatte es am Sonntag gleich sechs Aspiranten auf den Titel gegeben. Neuer Prinz wurde mit dem 100. Schuss der 22-jährige Kai Hachenberg, nachdem zunächst mit dem dritten Schuss durch Tobias Sax die Krone und durch den 28. und 57. Schuss durch die Jungschützin Tabea Born der linke und recht Flügel zu Boden gingen. „Kai gehört zu jenen Schützen, deren Geburtsdatum mit dem Eintrittsdatum übereinstimmt. Er gehört bekannterweise zu einer schützenbegeisterten Familie“, erzählte Vereinsvorsitzender Andreas Bosbach in seiner Krönungsrede.
Prinzession setzt Familientradition fort
Der Lindlarer arbeitet im elterlichen Bestattungshaus Hachenberg. Zu seiner Prinzessin machte er die 18-jährige Marie Sprenger. Neue Schülerprinzessin ist Lynn Hanta. Sie setzte sich gegen zwei Konkurrenten durch und erzielte 10,4 von möglichen 10,9 Punkten. Die 13-Jährige besucht die Realschule und stammt – wie der neue Prinz – ebenfalls aus einer Schützenfamilie – auch sie trägt seit der Geburt den Lindlarer Rock.
Der Musikverein Wipperfürth und das Tambourkorps Hartegasse begleiteten die Übergabe der Insignien durch Bosbach, bevor der Große Zapfenstreich den Schluss der Krönungszeremonie markierte. Im Anschluss stellten sich die neuen Majestäten im Festzug den Lindlarern vor, begleitet von den letztjährigen Majestäten, den Tambourkorps aus Wipperfürth und Hartegasse, den Musikvereinen aus Linde und Wipperfürth sowie den Jubilaren und den Ehrenvorsitzenden.
Auftritt der Dienstagskünstler mit Spannung erwartet
Mit dem Höhenfeuerwerk endete der vorletzte Schützenfesttag, bevor am gestrigen Dienstag noch das Setzen der Königsstange, der Familientag mit ermäßigten Preisen an den Fahrgeschäften und der mit Spannung erwartete Auftritt der Dienstagskünstler auf dem Plan standen.