Oberberg wird größerGemeinde Marienheide soll 436 Quadratmeter wachsen
Oberberg – Um 436 Quadratmeter soll die Gemeinde Marienheide und somit auch der Oberbergische Kreis bald wachsen. Grund für die neugewonnene Fläche ist eine Flurbereinigung, die man laut Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg in diesem Fall eigentlich schon viel früher habe vornehmen wollen. Meisenberg: „Grenzen kann man am besten anhand natürlicher Merkmale festmachen. Das können zum Beispiel Bachverläufe, Straßen oder Eisenbahnschienen sein“. Oder eben auch ein nicht befestigter Waldweg, wie es an der Grenze von Marienheide zur Nachbarstadt Kierspe der Fall ist.
Die bisher eingezeichnete Grenze in den Flurkarten verläuft jedoch nicht gerade entlang des Weges. „Sie verläuft mal auf der einen Seite, dann wieder auf der anderen Seite. Und genau das macht es schwerer, wenn es zum Beispiel um die Unterhaltung des Weges geht“, so Meisenberg. Denn dann sei die Zuständigkeit für die Unterhaltung nicht eindeutig, weil sie nicht allein bei einer Kommune bzw. einem Kreis liege. „Dabei ist es deutlich einfacher, wenn man nur mit einer Kommune zu tun hat statt mit zwei.“ Das Besondere am vorliegenden Fall ist, dass nicht nur zwei Städte und Gemeinden betroffen sind, sondern auch zwei Kreise und somit wiederum zwei Regierungsbezirke.
Stadtrat Kierspe will Flurbereinigung widersprechen
Denn Kierspe liegt im Märkischen Kreis. Eigentlich könnte die Lösung nun einfach sein. Oberberg wird größer, und die Grenzen sind klar aufgeteilt. Ganz so einfach scheint es aber zumindest auf der Seite der Stadt Kierspe nicht zu sein. Der Stadtrat plane der Flurbereinigung zu widersprechen, weiß Meisenberg. Grund sei, dass das Amt für Agrarordnung, das sich in NRW um solche Flurbereinigungen kümmert, nicht ordnungsgemäß angefragt habe. Denn laut Gesetz bedarf die Grenzänderung zunächst der Zustimmung der beteiligten Gebietskörperschaften. „Diese Zustimmung hätte schon im Vorfeld der Änderung erfolgen müssen, dies ist aber von Seiten der Flurbereinigungsbehörde versäumt worden“, teilt die Gemeinde Marienheide mit.
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Kommt es nun etwa zu einem Grenzstreit zwischen Marienheide und Kierspe? Soweit möchte es Bürgermeister Stefan Meisenberg nicht kommen lassen. Zumal diese saloppe Bezeichnung in Zeiten, in denen an Ländergrenzen derzeit Krieg geführt wir, erst recht unpassend ist. Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten. In der Sitzung des Marienheider Gemeinderates heute sollen die Fraktionen der Änderung der Gemeindegrenze zustimmen. Zuvor hatten auch die Mitglieder des Kreisentwicklungsausschusses grünes Licht für die Vergrößerung des Oberbergischen Kreises gegeben.