Diesiges und kaltes Wetter gehören beim Nikolaus-Berglauf des TV Rodt-Müllenbach einfach dazu. Immerhin lag bei der 36. Auflage kein Schnee.
Hart im NehmenAthleten trotzen widrigen Verhältnissen beim Nikolaus-Berglauf am Unnenberg
Bereits zum 36. Mal fiel am Wochenende der Startschuss für den Nikolaus-Berglauf und lockte 22 Athletinnen und Athleten, der ein oder andere sogar mit Nikolausmütze, zum Wanderparkplatz nahe dem Unnenberg. Der Knackpunkt bei diesem Traditionslauf sind die 228 Höhenmeter, die selbst für die trainiertesten Sportlerinnen und Sportler eine Herausforderung darstellen. Denn bei solch einem Anstieg ist es wichtig, es am Anfang nicht zu übertreiben und sich seine Kräfte ordentlich einzuteilen, um die 3,8 Kilometer-Strecke auch durchhalten zu können.
Der Nikolaus-Berglauf ist ein Lauf mit langer Tradition und deshalb etwas ganz Besonderes für den Turnverein Rodt-Müllenbach. Gestartet ist das Sportevent damals aber mit einer ganz anderen Motivation als heute. Der Nikolaus-Lauf war nämlich eine Art interner Startschuss für die Ski-Abteilung, ihre Skier und Stöcke wieder aus dem Keller zu hervorzuholen und für die kommende Saison zu trainieren. „Jetzt fällt kein Schnee mehr und wir laufen immer noch“, schmunzelt Oliver Becker, Leiter der Ski-Abteilung.
Eine der Athletinnen, die am Samstag dem ungemütlichen Wetter und der anspruchsvollen Steigung trotzte, war Christl Dörschel von der Sportgemeinschaft Wenden. Mit einer herausragenden Zeit von 19 Minuten und 26 Sekunden ist sie als erste Frau und insgesamt Dritte am Unnenberger Turm angekommen. Seit 2006 ist die 46-Jährige nun im Laufsport tätig und sieht inzwischen auf viele Wettkämpfe und Meisterschaften in ganz Deutschland zurück.
Auch der Nikolaus Berglauf ist für die zweifache Mama inzwischen zu einer Tradition geworden. Aber selbst für die erfahrene Sportlerin ist der Unnenberg kein Spaziergang. Doch in diesem Jahr zeigte sich Dörschel sehr zufrieden mit ihrer Krafteinteilung und erkannte einen guten Trainingseffekt. Auch das diesige und kalte Wetter spiele da keine Rolle, denn gerade im Winter sei es wichtig, die Grundlagen für den Frühling zu schaffen. „Der Läufer wird eindeutig in der Winterzeit gemacht“, so Dörschel. Für sie ist der Sport ein großer Bestandteil ihres Lebens und ein wichtiger Ausgleich im Alltag: „Laufen ist für mich eine Art Meditation und Sauerstoffdusche. Wenn ich laufe, kann ich abschalten, alles um mich herum vergessen und man wird einfach eins mit der Natur“, so die 46-Jährige.
Nach diesem Kraftakt gab es eine Siegerehrung und die Sportlerinnen und Sportler konnten sich in der Turnhalle Rodt bei Waffeln, Kuchen und Glühwein stärken und den Nachmittag in gemütlicher Runde ausklingen lassen. Und auch wenn das wahrscheinlich eher zweitrangig war, gab es für die Schnellsten etwas zu gewinnen. Gemäß der Tradition bekam Dörschel als schnellste Frau eine Torte überreicht und der schnellste Mann, Peter-Frederik Zietan von der LG Gummersbach (17:35 Minuten), durfte sich über einen Restaurant-Gutschein freuen. Die schnellste Läuferin der Laufgemeinschaft Müllenbach, in diesem Jahr Valeri Schneider, nahm ein Fünf-Liter-Bierfass mit nach Hause.