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CarsharingIn Marienheide wird das Angebot kaum genutzt

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0Werbung fürs Carsharing in Marienheide machen (v.l.) Thomas Garn (allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters), Uwe Töpfer (GF AggerEnergie), Sebastian Golinski (Stadtverwaltung), Manuel Peters (Regionaldirektor Kreissparkasse Köln) und Thomas Bulert (Filialleiter Kreissparkasse Marienheide.

Werbung fürs Carsharing in Marienheide machen (v.l.) Thomas Garn (allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters), Uwe Töpfer (GF AggerEnergie), Sebastian Golinski (Stadtverwaltung), Manuel Peters (Regionaldirektor Kreissparkasse Köln) und Thomas Bulert (Filialleiter Kreissparkasse Marienheide.

Das auf zwei Jahr angelegt Carsharing-Konzept in Marienheide hat Halbzeit. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Vor einem Jahr wurde das Konzept Carsharing in Marienheide eingeführt. Seit Oktober 2023 stehen zwei Autos für die Bürgerinnen und Bürger bereit – die Gemeinde hat einen elektrischen Smart ForFour und einen VW-Kleinbus im Rahmen einer Kooperation mit der Overather Genossenschaft Car&RideSharing Communitiy angeschafft.

Das Projekt ist erst einmal bis Ende September 2025 begrenzt. „Dann wird Bilanz gezogen und gesehen, ob das Projekt erfolgreich ist und fortgesetzt wird“, sagt Sebastian Golinski von der Gemeindeverwaltung bei einem Termin am Heierplatz vor der Sparkassenfiliale.

Kaum Nachfrage für den Elektro-Kleinwagen

Denn die Kreissparkasse Köln ist nun als Hauptsponsor mit im Boot und sorgt dafür, dass das Carsharing kostendeckend betrieben werden kann. Denn auch wenn das Konzept nicht neu ist und gerade in größeren Städten sehr gut angenommen wird – in Marienheide fehlt bislang der Zuspruch aus der Gemeinde. „Es wird leider noch nicht so angenommen, wie wir uns das vorgestellt hätten“, sagt Golinski. Gerade der Kleinwagen werde hauptsächlich für Dienstfahrten der Gemeindeverwaltung genutzt. „Die Nutzungen für den Bus gehen zum Glück nach oben, das Auto kann beispielsweise von Vereinen genutzt werden“, sagt der Gemeindemitarbeiter. Warum die Annahme des Carsharings indes noch ausbaufähig ist, darüber kann man aktuell nur spekulieren. „Ich glaube, dass es zwei Faktoren sind, die hier im Spiel sind. Zum einen ist das Carsharing standortbasiert, das hält gerade beim Smart viele Leute sicherlich ab“, sagt Golinski.

Die Nutzungen für den Bus gehen zum Glück nach oben, das Auto kann beispielsweise von Vereinen genutzt werden
Sebastian Golinski, Gemeinde Marienheide

Er denke dabei an Menschen, die das Auto vielleicht zum Einkaufen nutzen wollten – dann aber wieder zurück in die Stadt müssten, um es wieder an seinem Standort abzustellen. Ein weiterer Faktor sei das fehlende Individuelle beim Carsharing. „Das ist vermutlich im Ländlichen auch mehr ausgeprägt als in der Stadt“, sagt Golinski. Dennoch sehe man in der Gemeinde das Konzept als wichtigen Beitrag zum Klimaschutz an. Der werde auch durch den weiteren Sponsor, die Agger Energie, verstärkt. „Wir stellen die Ladeinfrastruktur in Marienheide – und das mit regional erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien, Photovoltaik, Wind- und Wasserenergie. Das ist unser Heimatstrom, mit dem die Ladepunkte hier versorgt werden“, sagt Geschäftsführer Uwe Töpfer.

Beteiligte wollen mehr Werbung für das Angebot machen

Insofern gehe es nun darum, das Angebot noch bekannter zu machen und vor allem die vielen positiven Aspekte hervorzuheben. „Gerade für Vereine ist der Kleinbus doch eine tolle Alternative und am Bahnhof gut erreichbar“, sagt etwas Thomas Bulert, Leiter der Sparkassenfiliale. Er verweist auch auf ein positives Beispiel aus Nümbrecht, denn dort werde das Carsharing schon sehr gut angenommen.

„Wir müssen deutlich mehr werben, denn wir sind der festen Überzeugung, dass Carsharing ein Zukunftskonzept ist“, sagt er weiter. Manuel Peters, Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln, ergänzt: „Es ist eben auch eine Alternative zum nicht so gut ausgeprägten ÖPNV im ländlichen Bereich – und die Bürgerinnen und Bürger werden aktiv im Umweltschutz eingebunden.“