Sonja Lea Aydin liebt es, Menschen kreativ zu verändern. „Wenn jemand sich einen ganz neuen Typ wünscht und mir freie Hand lässt – das ist am Schönsten“, schwärmt die Friseurin. „Dann sehe ich unmittelbar den Erfolg.“ Und nicht nur sie: Im Sommer legte die 22-Jährige ihre Gesellenprüfung mit Bestnoten ab und wurde damit Landessiegerin im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks, der unter dem Motto „Profis leisten was“ steht.

Jetzt wurde sie dafür von der Handwerkskammer Köln zusammen mit den Siegern und Siegerinnen der anderen Gewerke in der Lanxess-Arena in Köln geehrt. „Das war für mich eine große Überraschung“, erzählt die frisch gebackene Landesmeisterin, „denn anders als für viele andere Mädchen war es für mich erst einmal nicht mein Traumberuf, Friseurin zu werden.“

Aydin entdeckte Leidenschaft für das Friseurhandwerk zufällig

Eigentlich wollte sie nach dem Fachabitur soziale Arbeit studieren, verrät Sonja Lea Aydin. Als es dann aber erst einmal nicht klappte mit einem Praktikumsplatz, schlug ihr ihre Tante Ferida Aydin vor, eine Lehre in ihrem Salon in Marienheide zu machen – „erst einmal“, meinte sie augenzwinkernd. Denn anders als Sonja Lea selbst hatte sie das Talent der Nichte schon erkannt, als diese 15 Jahre alt war und ihr die Haare schnitt, „so perfekt, dass meine Mitarbeiterinnen gestaunt haben, als ich ihnen am nächsten Tag die Fotos gezeigt habe. Mein Gott, was für eine gerade Linie!“

Schnell ließ sich die Nichte überzeugen. „Ich dachte mir, mit einer Lehre mache ich nichts falsch, dann hab ich einen Abschluss in der Tasche und eine gute Grundlage, auf die ich dann aufbauen kann“, sagt sie. Der Spaß kam dann während der Ausbildung. „Mir gefällt besonders der Kontakt zu den Kunden.“

Aufwendigen Balayage-Farbtechniken

Sie beherrscht auch die aufwendigen Balayage-Farbtechniken. „Manche Kundinnen bestehen ausdrücklich darauf, von Sonja Lea bedient zu werden“, verrät Ausbilderin Ferida Aydin. Die sind jetzt mächtig stolz auf „ihre“ junge Friseurin, ebenso wie die Tante, die Urkunde hängt schon im Salon GabRayel.

Die Landessiegerin spornt der Erfolg an. „Ich möchte auf jeden Fall im Beruf bleiben und die Meisterprüfung machen.“ Das Stipendium für die nötige Fortbildung hat sie im Rahmen der Begabtenförderung mit ihrer hervorragenden Gesellenprüfung und als Landessiegerin bereits in der Tasche.