Aus einem Löscheinsatz entwickelte sich zusätzliche Arbeit: In Kotthausen sicherte die Feuerwehr einen bedenklich aussehenden Behälter.
Arbeit in VollschutzMarienheider Feuerwehr sichert suspekte Flüssigkeit

Eine komplette Dekontaminierungs-Station musste aufgebaut werden.
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Die Marienheider Feuerwehr kam am Ostersonntag nicht zur Ruhe: Der Brand in einem derzeit ungenutzten Fabrikgebäude in der Ortschaft Kotthausen war bereits der vierte Einsatz für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute an diesem Tag. Wenngleich das Feuer schnell gelöscht werden konnte, entwickelte sich am Abend ein umfangreiches Einsatzgeschehen daraus. Davon ahnte zunächst niemand etwas, als gegen 18.40 Uhr der Melder piepte.
Im Zuge der Löscharbeiten entdeckten die Einsatzkräfte zwei Jugendliche, die sich in dem Gebäude aufhielten. Vor allem aber entdeckten sie Kanister mit Altöl, von denen einer auch gebrannt hatte. Suspekt erschien den Feuerwehrleuten ein umgekippter Behälter, mit etwa sechs Litern unbekannter Flüssigkeit. Dieser wurde gesichert und ins Freie gebracht und untersucht.
Weitere Einsätze am Ostersonntag
„Allerdings konnten wir zunächst nur feststellen, dass es sich um eine Lauge handelt“, erklärt Wehrleiter Frank Hartkopf. Laut Etikett hätte es eine Säure sein müssen, das konnte aber ausgeschlossen werden. So sah die Feuerwehr keine andere Möglichkeit, als den betroffenen Bereich im Gebäude, wo ein Teil des Stoffes bereits ausgelaufen war, mit geeigneten Bindemitteln abzustreuen. Diese Arbeit wurde in Vollschutzanzügen durchgeführt, wozu eine komplette Dekontaminierungs-Station aufgebaut werden musste.
Die Arbeiten gingen relativ zügig voran, machte den Ehrenamtlichen hinsichtlich eines ruhigen Ostersonntags aber endgültig einen Strich durch die Rechnung: Nachdem am Mittag schon ein schwerer Autounfall bei Dürhölzen die Wehrleute in Atem hielt, kam am Abend ein weiterer Verkehrsunfall dazu, bei dem sich ein Auto überschlagen hatte. Der Fahrer wurde dabei aber nicht nennenswert verletzt. Obendrein wurde die Marienheider Wehr noch zu einem „Fehlalarm in guter Absicht“ gerufen, weil ein genehmigtes Osterfeuer mit einem Waldbrand verwechselt worden war.
Die beiden Jugendlichen, die aus dem Gebäude gerettet worden waren, wurden vom Rettungsdienst betreut und vorsorglich zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Sie waren augenscheinlich unverletzt, es konnte aber auch aufgrund von Sprachbarrieren nicht sichergestellt werden, dass sie nicht mit den möglicherweise gefährlichen Chemikalien in Berührung gekommen waren.