Das Jugendzentrum Marienheide soll im Lauf des kommenden Jahres mitten in den Ortskern umziehen und dadurch attraktiver werden.
Neuer StandortJugendzentrum Marienheide zieht in den Ortskern um
Im Jahr 2025 soll ein Wunsch vieler Jugendlicher aus Marienheide wahr werden: Das Jugendzentrum „Blue Planet“ zieht um, von der Gesamtschule am Ortsrand mitten in den Ortskern. Die Gemeinde Marienheide hat ein leerstehendes Ladenlokal am Dr.-Oscar-Platz gemietet, genauer gesagt, an der Bahnhofstraße 2a. Die Räume wurden zuletzt von der baptistischen Evangeliumsgemeinde genutzt, früher war dort ein Sportgeschäft ansässig.
Anja Mehren ist kommissarische Leiterin des „Blue Planet“ und arbeitet dort schon seit elf Jahren. Und obwohl die neuen Räumlichkeiten mit insgesamt rund 200 Quadratmeter Fläche weniger Platz bieten als der jetzige Standort, ist sie happy. „Die Lage ist einfach optimal, besser geht es nicht“, freut sie sich. Auch das Kreisjugendamt sei begeistert. „Ich hätte nicht geglaubt, dass wir das so schnell umgesetzt bekommen“, freut sich auch Bürgermeister Stefan Meisenberg.
Jugendliche brachten ihre Ideen ein
Mit Unterstützung der Hertie-Stiftung organisierte man in Marienheide eine breit angelegte Jugendpartizipation. In mehreren Workshops konnten die Jugendlichen ihre Vorstellungen und Ideen einbringen. Ein Jugendzentrum im Ortskern stand schließlich ganz oben auf der Wunschliste. Denn das „Blue Planet“ verfügt zwar über viel Platz, aber die Lage in der Schule schreckt viele Jugendliche eher ab. Wer den halben Tag in der Schule verbringt, will am Nachmittag oder Abend woanders hin.
„Auch die Lage oben auf dem Berg ist nicht optimal“, sagt Oliver Busch, Fachbereichsleiter Jugend und Soziales der Gemeinde Marienheide. Die Folge: Das Jugendzentrum war oft nur sehr mäßig besucht. Der neue Standort liegt in unmittelbarer Nähe zum Busbahnhof und dem Hit-Markt, also dort, so sich ohnehin viele Jugendliche aufhalten. Auch zum Heilteichgelände, das im Mai 2025 offiziell eingeweiht werden soll, sind es nur ein paar hundert Meter zu Fuß.
Ein gemütlicher Platz zum Chillen
Anja Mehren hat schon begonnen, ein Raumkonzept für die künftige Nutzung zu schreiben. In dem großen Raum in Erdgeschoss wird auf jeden Fall ein gemütlicher Platz zum Chillen eingerichtet, außerdem werden dort der Billardtisch und der Kicker aufgestellt. Ein großes Schaufenster erlaubt es, von draußen hineinzuschauen, während die Besucher des Jugendzentrums gucken können, was gerade vor der Tür passiert.
Eine Treppe führt hinab in einen zweiten großen Raum im Souterrain, dort gibt es Platz für den Fitnessbereich und die Tischtennisplatte. Außerdem verfügt das neue Jugendzentrum über eine voll ausgestattete Küche, Anja Mehren will dort künftig mit den Jugendlichen kochen und backen. Im jetzigen „Blue Planet“ ist das problematisch, weil die Küchentheke in einem offenen Raum steht, und der ist mit einem Rauchmelder versehen.
Auch Vereine und Initiativen sollen profitieren
Schließlich kann das künftige Jugendzentrum noch mit einem weiteren Plus punkten: Auf halber Höhe der Treppe geht es hinaus zu einem kleinen Hof und von dort zu einem weiteren Nebenraum. Dieser Raum, so die Idee, soll mit Beamer und Leinwand ausgestattet werden und auch von Initiativen und Vereinen genutzt werden können, vor allem abends, wenn das Jugendzentrum geschlossen ist.
Wie geht es jetzt weiter? „Wir werden uns Anfang 2025 mit allen Beteiligten zusammensetzen und einen Plan machen, was gemacht werden muss“, erklärt Meisenberg. Wenn es um die Ausgestaltung der neuen Räume geht, will Anja Mehren auch die Jugendlichen mit ins Boot holen.
Ein genaues Datum für den Umzug gibt es noch nicht. Stefan Meisenberg rechnet damit, dass dieser in der zweiten Jahreshälfte 2025 erfolgt. Eine erste Idee für den Namen des neuen Jugendzentrums gebe es auch schon, verrät Mehren: „Oscars“. Die Idee stamme vom Bürgermeister, aber bei der Entscheidung über den Namen sollen die Jugendlichen mitreden.
Mietvertrag Im Marienheider Gemeinderat wurde noch einmal über die Dauer des neuen Mietvertrags diskutiert. Übergangsweise hat die Gemeinde das Ladenlokal zunächst nur für ein Jahr angemietet. Der Antrag der Verwaltung sah einen Vertrag über zehn Jahre vor, die CDU-Fraktion plädierte für einen Vertrag über fünf Jahre mit der einseitigen Option der Gemeinde, diesen auf zehn Jahre zu verlängern.
Letztendlich einigte sich der Rat auf folgende Lösung: Sollte der Vermieter mit der CDU-Variante nicht einverstanden sein, kann die Gemeinde auch einen Vertrag über zehn Jahre abschließen. Mieterhöhungen sind im Rahmen des Preisindexes möglich. Einstimmig votierte der Rat für diesen Antrag. Zur Miethöhe macht die Verwaltung keine Angaben.