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RiesenstreitLangjährige UWG-Mitglieder in Marienheide treten aus

Lesezeit 3 Minuten
Die Grafik zeigt eine mögliche künftige Gestaltung des Ortskerns von Marienheide.

Die geplante Ortskernverschönerung ist einer der Streitpunkte.

Mehrere langjährige der Unabhängigen Wählergemeinschaft Marienheide (UWG) sind ausgetreten. Vier von ihnen kritisieren den UWG-Vorstand scharf - der nimmt dazu Stellung.

Bei der UWG Marienheide gibt es Streit. Mehrere langjährige Mitglieder haben der Unabhängigen Wählergemeinschaft Marienheide (UGW) den Rücken gekehrt und sind ausgetreten. Ulrich Dörschel, Wolfgang Schellberg, Klaus Siemerkus und Helmut Gebske haben schriftlich erklärt, dass sie nicht mehr an Bord der vor 35 Jahren gegründeten Wählergemeinschaft sind.

Ausgangspunkt für diesen Schritt sei unter anderem die vom derzeitigen Vorstand beabsichtigte Umbenennung in „Freie Wähler“ gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung des Quartetts. Bleibt der Name UWG?„Für dieses Ansinnen gab es bei einer Mitgliederversammlung nicht die dafür notwendige Mehrheit. Dessen ungeachtet wurde diese Entscheidung aber bei der jüngsten Europawahl unterlaufen, indem für die dort kandidierende Partei der „Freien Wähler“ geworben wurde, so die Verfasser.

Soll die UWG umbenannt werden?

Bei der Gründung der Unabhängigen vor 35 Jahren habe man aber den Namen „UWG“ bewusst gewählt, mit dem Ziel, sachorientiert, unabhängig und kritisch gegenüber dem Verwaltungshandeln zu sein, zum Wohl der Marienheider Bürgerinnen und Bürger. Das Schreiben nennt mehrere Beispiele: die angedachte Schließung der Klosterstraße, die beabsichtigte Aufgabe des Schulstandortes Leppestraße mit Verlegung der Grundschulen sowie die Verschiebung und der Abriss von Teilen des Bahnhofgebäudes.

Die vier „Rebellen“ kritisieren eine „unkoordinierte Arbeitsweise innerhalb der UWG und eine ungenügende Öffentlichkeitsarbeit“. Sie lehnen außerdem die angedachte Umgestaltung der Ortsmitte ab. Diese führe zu einem Wegfall der Parkplätze auf dem Heier Platz und unterlaufe damit das Ergebnis des Bürgerentscheid es, heißt es.

Streit um die Umgestaltung des Ortskerns Marienheide

Die kürzlich vorgestellte Umgestaltung (wir berichteten) werde den Ortskern nicht beleben, die vorgesehene Wasserspielfläche sei viel zu groß und zu teuer, so die Kritik.„Insgesamt bedauern wir diese Entwicklung sehr; aber unter den gegebenen Umständen ist eine weitere Zusammenarbeit mit diesem Vorstand nicht mehr möglich“, heißt es abschließend in dem Schreiben.

Sebastian Knoch, Vorsitzender der UWG Marienheide, bestätigt den Eingang der Kündigungen. „Mit großem Bedauern geben wir bekannt, dass einige unserer langjährigen Mitglieder, darunter Ulrich Dörschel, Wolfgang Schellberg, Klaus Siemerkus und Helmut Gebske, die UWG Marienheide verlassen haben. Nach vielen Jahren intensiven Engagements haben sie diesen Schritt gefasst“, so eine Stellungnahme der UWG.

"Frische Ideen" gefordert

Der Vorstand respektiert diese Entscheidung und bedanke sich herzlich für die wertvolle Arbeit und langjährige Unterstützung. Weiterhin heißt es dort: „Wir nehmen die Anregungen der Mitglieder ernst und streben jederzeit Verbesserungen in unserer internen Arbeitsweise sowie in der Öffentlichkeitsarbeit an. Diese Bereiche möchten wir stärken, um unserer Verantwortung gerecht zu werden und die UWG zukunftsfähig zu machen.“

Veränderungen des Ortskerns seine notwendig, um Marienheide attraktiv und lebendig zu gestalten. Unterschiedliche Meinungen seien dabei willkommen. Es gehe darum, die UWG mit frischen Ideen und neuen Ansätzen zu beleben. Veränderungen seien oft notwendig, um einen neuen Aufschwung zu ermöglichen. „Mit der Neuausrichtung laden wir neue Mitglieder ein, aktiv die Gemeinde mitzugestalten und uns insbesondere bei der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Wir hoffen auch in Zukunft auf tatkräftige Unterstützung“, so die Stellungnahme des Marienheider-UWG-Vorstands.

Auf Nachfrage erklärt Sebastian Knoch, eine mögliche Umbenennung sei nur ein Marketing-Instrument, sie werde nichts am Kern der UWG Marienheide verändern, dieser bleibe unverändert .