Der Fall hatte im Oktober 2024 für Aufsehen gesorgt, die Babyleiche wurde auch auf der Leppedeponie gesucht. Jetzt wird die Mutter angeklagt.
BabyleicheSäugling im Müll entsorgt – Marienheiderin wird nun angeklagt
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Der Frau wird vorgeworfen, ihr am 26. September lebend geborenes Kind nicht in ärztliche Behandlung gegeben zu haben.
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Die Staatsanwaltschaft Köln hat eine 41 Jahre alte Mutter aus Marienheide wegen „Totschlags durch Unterlassen“ angeklagt. Das hat Richter Hans Logemann als Pressesprecher des Landgerichts Köln am Dienstag dieser Zeitung berichtet. Der Fall hatte im Oktober 2024 für Aufsehen gesorgt.
Der Frau wird vorgeworfen, ihr am 26. September lebend geborenes Kind nicht in ärztliche Behandlung gegeben zu haben – obwohl sie erkannt haben soll, dass ärztliche Hilfe erforderlich gewesen wäre. Stattdessen, soll sie das Kind im Hausmüll entsorgt haben. In der Folge gab es eine großangelegte Suchaktion der Polizei auf der Leppedeponie nach dem Leichnam. Logemann führte am Dienstag aus, dass sich die Mutter laut Anklageschrift der Kölner Staatsanwaltschaft in der 29. Schwangerschaftswoche befunden haben soll. Ende September sei das Kind dann als Frühchen zur Welt gekommen. Laut Anklage lebte der Säugling, und er soll auch lebensfähig gewesen sein.
Allerdings hätte er ärztliche Hilfe gebraucht, zitiert der Richter aus der Anklageschrift. Dies habe die Mutter zwar erkannt, dem Kind aber keine Hilfe zukommen lassen. In der Folge sei der Säugling verstorben. Für das Verfahren zuständig ist nun das Schwurgericht der 21. Großen Strafkammer, das entscheiden wird, ob und wann es zur Hauptverhandlung kommt. Ein Termin dafür ist noch nicht vorgesehen, wie der Richter sagt.