Königstitel krönt die HochzeitSascha Stötzel regiert die Gimborner Schützenbruderschaft

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Im Schlosspark stehen das Prinzenpaar Caroline Prinz und Luis Hagen und das Königspaar Christina und Sascha Stötzel.

Im Schlosspark wurde (Mitte v.l.) das Prinzenpaar Caroline Prinz und Luis Hagen und das Königspaar Christina und Sascha Stötzel in Amt und Würden gesetzt. Stötzel und zwei weitere Männer waren mit Verspätung zum Königsvogelschießen angetreten.

Erst gab es keine Anwärter, dann kam Sascha Stötzel: In Marienheide-Gimborn hat er sich im Kampf gegen zwei Mitbewerber zum neuen König gemacht.

Die St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft hat einen neuen König. Seit Sonntag regiert Sascha Stötzel die Gimborner Grünröcke im 413. Jahr des Vereins, nachdem er den Vogel mit dem 235. Schuss aus dem Kasten geholt hat. An seiner Seite geht Ehefrau Christina mit ihm durch die Schützensaison. Den Prinzenvogel schickte Luis Hagen mit dem 175. Schuss zu Boden. Er wählte Caroline Prinz zu seiner Prinzessin.

Dabei hatte es zunächst überhaupt nicht danach ausgesehen, dass es überhaupt einen König geben würde. „Das war ein sehr emotionaler Nachmittag“, bekundete Vorsitzender Marc Potthoff zu Beginn der Krönungsfeierlichkeiten auf der Freitreppe von Schloss Gimborn. „Nach dem ersten Schuss des Schirmherrn Peter Freiherr von Fürstenberg und dem zweiten vom amtierenden König Josef Günther war gähnende Leere.“

Mehr als eine Dreiviertelstunde gab es in Gimborn keine Königsanwärter

Potthoff schilderte, dass er mehr als eine Dreiviertelstunde gewartet habe, ohne dass sich ein Anwärter zum Königsschießen gemeldet habe: „Ich war kurz davor, den Königsvogel wieder runterzufahren.“ Doch da habe er einen Anruf bekommen: „Wartet noch und lasst den Vogel oben.“ Etwa eine Viertelstunde später habe er doch noch drei Bewerber auf der Liste gehabt: Moritz Hagen, Sascha Stötzel und Johannes Theunissen. Potthoff versicherte mit deftigen Worten: „Ich bin froh, dass diese drei Schützen genügend Arsch in der Hose gehabt haben.“

Vorstandsmitglied Sascha Wette berichtete, dass es das erste Mal in der Geschichte der Bruderschaft gewesen wäre, dass es – abgesehen von Kriegszeiten und der Pandemie – keinen neuen König gegeben hätte: „Wie wir damit umgegangen wären, ist unklar. So etwas ist noch nie vorgekommen, und wir haben dafür keine feste Regelung.“

Es war ein weiter Weg, überhaupt schießen zu können.
Marc Potthoff zu den Arbeiten am Schießstand

Dabei hatte es einiger Anstrengung bedurft, den Schießstand überhaupt nutzen zu können, berichtete Potthoff. Nach dem letzten Schützenfest seien einige Mängel aufgetreten, die es zu beheben galt: „Es war ein weiter Weg, überhaupt schießen zu können.“ So habe die Bruderschaft in den letzten Wochen nicht nur wegen des Wetters geschwitzt: „Es war eine große Erleichterung, als wir am 13. Juni endlich die Abnahme hatten.“

Als Präses freute sich Pater Francis Antony, die Eheleute Stötzel als Königspaar wiederzusehen – er hatte die beiden erst vor vier Wochen in Marienheide getraut. Bürgermeister Stefan Meisenberg monierte indes, dass es nicht sein könne, dass ein Schützenverein so lange auf Aspiranten warten müsse und motivierte für das kommende Jahr: „Es ist ein geiles Gefühl, hier oben auf der Treppe zu stehen.“ Auch der stellvertretende Landrat Tobias Schneider ermutigte, die Tradition zu bewahren: „Das Schützenwesen ist ein hohes Kulturgut.“

Horst Jaques, Vizepräsident des Schützenbundes, zeichnete den frisch zum Oberleutnant beförderten Patrick Arnold mit der „kleinen Jugendnadel“ aus. Daneben erhielt Ulrich Potthoff den „Schwarzenberger Orden“ für seinen mehr als 50-jährigen Einsatz für die Jungschützen.


Ehrungen der Gimborner Schützen

Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Wilfried Mans, Theo Sauermann, Franz Otto Schorde (alle 70 Jahre); Heinz Arnold, Rainer Heuser, Theo Hoffstadt (65 Jahre); Manfred Berster, Bernd Brochhagen, Ernst Otto Hoff, Willi Ommerborn, Ulrich Potthoff, Hans Sauermann, Josef Wette (60); Karl Heinz Bliem, Heinz Mülling, Rolf Oberbeul, Günther Sauermann, Hans Otto Sauermann, Bernhard Starke, Heinz Peter Sülzer, Bernd Tremea, Michael Wehrend (50); Wilfried Blumberg, Thomas Börsch, Walter Braun, Paul Heinz Heide, Uwe Klein, Hans Jürgen Mierbach, Egon Plömacher, Gerd Riedel, Rainer Zierau (40) sowie Matthias Huster, Olaf Pioch, Markus Stefanski und Paul Wand (alle 25 Jahre).

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