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SpendenaktionMarienheider Feuerwehrmann wird Brandopfer

Lesezeit 3 Minuten
Ein Feuerwehrmann hält einen Schlauch, aus dem ein Wasserstrahl kommt, in Richtung eines brennenden Dachstuhls.

Bei dem Feuer am 2. August wurde das Dachgeschoss dieses Hauses schwer beschädigt. Dort wohnte ein Feuerwehrmann mit seiner Familie.

Der Löschzug Marienheide hat einen Spendenaufruf für einen Kameraden gestartet, dessen Dachstuhl vor gut einer Woche gebrannt hat.

Bei einem Spendenaufruf des Löschzugs Marienheide sind in nur einer Woche schon mehr als 17.000 Euro eingegangen. Das Geld ist bestimmt für einen Kameraden des Löschzugs, Andreas Endres und seine Familie. Denn die Familien Endres ist selbst Opfer eines Feuers geworden.

Am Mittwoch, 2. August, war in einem Wohnhaus in der Straße „Am Gersnacken“ ein Feuer im Dachstuhl des Hauses ausgebrochen. Die Feuerwehr wurde um 21.39 Uhr alarmiert. Als die Einsatzkräfte kurz darauf anrückten, hatte sich der Brand bereits großflächig in die Dämmung des Dachs hineingefressen. Es dauerte bis Mitternacht, ehe die rund 60 Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle hatten.

Nach Dachstuhlbrand: Das Haus ist vorläufig unbewohnbar

Das Haus ist vorläufig unbewohnbar. Vor allem das Dachgeschoss – dort wohnte Andreas Endres mit Frau und einem Kind — wurde verwüstet, auch durch den massiven Einsatz von Löschwasser. Die Mutter lebte im Erdgeschoss, auch sie musste das Haus verlassen. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache laufen noch.

Dank Unterstützung aus Verwaltung und Politik in Marienheide hat die Familie Endres vorübergehend eine neue Bleibe gefunden. Die Familie hat aber nicht nur ihr Haus verloren, sondern auch Möbel und viele andere Gegenstände. Zwar besitzt die Familie sowohl eine Wohngebäude- als auch eine Hausratsversicherung. „Aber ist noch völlig unklar, ob der Schaden vollständig beglichen wird und wie lange das dauert“, erklärt Niklas Lomberg, Feuerwehrmann aus Marienheide.

Aufruf über die Online-Spendenplattform „Gofundme“

Und so sei schnell die Idee aufgekommen, ihren Kameraden mit einem Spendenaufruf zu unterstützen. „Wir haben einen Aufruf über die Online-Spendenplattform ,Gofundme' eingerichtet“, erklärt Lomberg. Zum einen gebe es dort eine professionelle Betreuung, die sich um alles kümmere. Vor allem biete „Gofundme“ die Möglichkeit, auch über Online-Zahlungsmöglichkeiten wie Paypal sofort Geld zu überweisen. Die Marienheider Feuerwehr hat zwar auch einen eigenen Förderverein, aber dessen Satzung erlaube keine Unterstützung von einzelnen Betroffenen, erklärt Lomberg

Kaum war der Aufruf gestartet, flossen schon die ersten Spenden. Bis Freitagmorgen sind 391 Spenden eingegangen, zumeist zwischen 5 und 50 Euro – aber auch eine anonyme Großspende von 2000 Euro.

„Mit diesem Erfolg hätten wir niemals gerechnet“ sagt Niklas Lomberg. „Die Familie und wir sind überwältigt, wie schnell und mit welcher Tragweite sich unser Anliegen verbreitet hat.“

Die Kameradschaft der Feuerwehr Marienheide geht aber noch viel weiter. Die Männer und Frauen des Löschzugs halfen Familie Endres bei der Einrichtung der neuen Wohnung, viele Helferinnen und Helfer aus der Unterstützungsabteilung und dem Familienkreis von Feuerwehrangehörigen sortierte und reinigte die gesamte Kleidung der Familie. Gegenstände, die noch zu retten waren, wurden gesichtet und verpackt.

Eine Firma aus dem Umkreis stelle einen Lastwagen für den Umzug zur Verfügung. „Es ist furchtbar, dass unser Kamerad und seine Familie so viel verloren haben. Aber es ist fantastisch, die Hilfe der Kameraden zu erleben“, sagt Lomberg.