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Stefan MeisenbergBürgermeister Marienheide über Klimaprojekte und den neuen Ortskern

Lesezeit 3 Minuten

Stefan Meisenberg freut sich auf „Alle inklusive“.

Marienheide – Stefan Meisenberg ist seit 2014 Bürgermeister der Gemeinde Marienheide. Im selbstbestimmten Haushalt möchte er die Wirtschaftlichkeit der Investitionen künftig noch genauer im Blick behalten.

Nach zehn Jahren im Stärkungspakt ist es für die Gemeinde das erste Jahr, in dem sie ihre Finanzen wieder selbst in die Hand nimmt. Die finanzielle Zukunft der Gemeinde bereitet aber schon jetzt vielen Sorgen. Was werden sie dafür tun, dass der Haushalt auch künftig ausgeglichen werden kann?

Das Entscheidende wird die Entwicklung der Gewerbesteuer sein. Hier müssen wir die Standorte und Rahmenbedingungen der vorhandenen Betriebe sichern, gerade vor dem Hintergrund, dass wir keine neuen Gewerbeflächen ausweisen können. Wir müssen außerdem die hohe Disziplin bei Ausgaben beibehalten und die Wirtschaftlichkeit bei Investitionen im Blick behalten. Ich habe den Eindruck, dass Bund und Land erkannt haben, dass die Kommunen das Kernstück der Gesellschaft sind und sich die Finanzausstattung der Kommunen, wenn auch langsam, in die richtige Richtung entwickelt. Durch das Förderprogramm „Regionale 2025“ werden Millionenbeträge ins Oberbergische fließen und das macht mir Hoffnung. Sorgen bereiten mir dagegen unsere Altschulden mit den drohenden Zinssteigerungen.

Auf welches Projekt freuen sie sich 2022 am meisten? Wo wird es dagegen die größten Herausforderungen geben?

Ich freue mich vor allem auf das Projekt „Alle inklusive“ an der Brucher, weil da viel Herzblut drin steckt. Und auf alles Weitere zu dem Regionale-Projekt „Op d’r Hei“. Wo ich noch skeptisch bin, ist beim Thema regenerative Energien, insbesondere in Bezug auf das Thema Windkraft in Oberberg und Marienheide. Da bin ich auf die Diskussionen in der Bürgerschaft gespannt.

Auch in diesem Jahr wird die Sanierung des Marienheider Ortskerns im Mittelpunkt stehen. Wie geht es da weiter?

Das Verkehrskonzept zwischen dem Kreisverkehr auf der Hauptstraße und dem Anschluss Leppestraße wird nach der Winterpause fertiggestellt. Dann folgen die endgültigen Asphaltarbeiten, die Fertigstellung des Kreisverkehrs im Sommer und dessen Bepflanzung im Herbst. Danach werden die Restarbeiten oberhalb der Brücke an der Hauptstraße inklusive Kanalarbeiten durchgeführt. Außerdem starten die Bauarbeiten am Heilteich – zuerst mit der Erschließung des Fußwegs zum Busbahnhof, dann dem Bau des Pavillons und zuletzt der Gestaltung des Geländes.

Klimaprojekte spielen in Marienheide eine große Rolle: ökologische Wohngebiete, Ernteland. Nun hat die Gemeinde einen Klimaschutzmanager. Bis 2022 soll ein Klimaschutzkonzept erstellt werden. Wird das gelingen?

Davon bin ich fest überzeugt. Die Voraussetzungen sind da und wir haben bereits viele Workshops gehabt, um Ideen zu sammeln. Momentan sind wir dabei, die Grundlagen zu erfassen, sodass wir wissen, was bereits vorhanden ist, was sich schon verbessert hat und wo wir in Zukunft noch hin wollen.

Bürgerbeteiligung wurde 2021 groß geschrieben. Wann kommen die Marienheiderinnen und Marienheider denn in diesem Jahr zu Wort?

Zunächst einmal gibt es ja ohnehin schon verschiedene Arbeitskreise, die Ideen zu bestimmten Projekten sammeln. Beim Parkraumkonzept rund um den Heier Platz werden wir sicher eine Bürgerbeteiligung mit den Betroffenen durchführen. Außerdem werden wir beim Thema Skaterpark die Jugendlichen mit ins Boot holen.

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Barrierefreie Brucher, Eventscheune, Veranstaltungspavillon: Ist Marienheide bereit für noch mehr Tourismus?

Ich würde sagen, an der Brucher und auch an der Linge sind wir bereit für den Feierabend- und Wochenendtourismus, der durch die geplanten Angebote noch attraktiver wird. Ich sehe außerdem große Chancen im Radwegekonzept, in Ergänzung zum Bergischen Fahrradbus und zum Stadtradeln. In Marienheide gibt es jede Menge schöne Ecken zu entdecken. Aber es wird beim Wochenendtourismus bleiben, denn für alles andere fehlt uns einfach die touristische Infrastruktur.