Mein Ort, meine HeimatPaula Trupke wohnt in Feckelsberg in einem närrischen Zuhause
Feckelsberg – Als die Familie wuchs und die Wohnung bei den Großeltern in Refrath zu klein wurde, wurde ein Haus in der Engelskirchener Ortschaft Feckelsberg gefunden. Elf Jahre sind seither vergangen. Paula Trupke ist heute 13 Jahre alt. Ab und an besucht sie ihren Opa noch und bleibt auch mal über Nacht – aber wenn es dann zurück zum Feckelsberg geht, bleibt kein Zweifel, dass aus dem neuen Wohnort eine echte Heimat geworden ist.
Paula liebt die Menschen und die Gemeinschaft dort, sagt sie. „Jeder hilft jedem und man kann sich immer aufeinander verlassen. Das ist wie eine große Familie.“
Ganze Familie im Karneval aktiv
Paulas ganze Familie, mit Eltern und Bruder, ist im Karneval aktiv. Als ihr Vater Rainer in der vergangenen Session als Bauer des Dreigestirns unterwegs war, war Paula mit ihrer Tanzgruppe aktiv an seiner Seite.
Ob ein entsprechendes Schild schon vor dem Haus oder Karnevalsutensilien im Haus der Trupkes – die fünfte Jahreszeit nimmt großen Raum im Familienleben ein. 130 Auftritte mit dem Engelskirchener Karnevalsverein hat Paula allein in der vergangenen Session absolviert. Das ist nicht nur eine beeindruckende tänzerisch-sportliche Leistung des Mariechens, sondern erfordere auch ein hohes Maß an Disziplin, sagt sie. Wenn ihr Geburtstag in die heiße Sessionsphase fällt und dann „Happy Birthday“, anstatt von ihren Freunden auf kleiner Geburtstagsparty, von 1000 Stimmen in einem Saal schallt, sei das eine beeindruckende Erfahrung, die bleibt.
Ihre eigenen Bedürfnisse seien dann nicht so wichtig. Paula nimmt das bescheiden und mit viel Spaß am Karneval und ihrem Verein. Doch solche Disziplin kostet zweifellos Kraft.
Einen ersten Hinweis auf ihre Kraftquelle gibt ein kleiner Vierbeiner, der unentwegt um das Mädchen herumstreunt. Wotan heißt er und kommt aus einem Tierheim. Liebevoll streichelt sie den Hund. „Er war damals nicht nur hässlich, er hat Schlimmes erlebt und war klar verhaltensauffällig.“ Mit einem Lächeln erzählt sie, wie der schwarze Vierbeiner in die Familie kam: „Wir hätten ihn nicht genommen, wenn er bei der Abfahrt nicht einfach in unser Auto gesprungen wäre.“
Gutes Team geworden
Die beiden sind ein gutes Team geworden. Paula weiß bereits enorm viel über Tiere und versteht es, sich um sie zu kümmern. Das kommt nicht von ungefähr, denn was ihr neben den Menschen und gemeinschaftlich begangenen Anlässen, wie Geburtstage, Tanz in den Mai, Weihnachtsbaum aufstellen oder Partys am Feckelsberg besonders gefällt, sind die Bauernhöfe in der Nähe, bei denen sie frische Eier holt und Milch selbst zapfen kann. Ihr besonderer Schatz ist der Pferdestall in der Nähe. „Eigentlich ist das ein Pensionsstall“, erklärt Paula, „dort wird aber auch Reitunterricht angeboten.“ Die 13-Jährige pflegt dort drei Pferde und verdient sich etwas zum Taschengeld hinzu, indem sie Kindern Ponys näherbringt.„Abschalten beim Ausreiten“ ist ein Programm, das Tierliebhabern auch während Corona die Zeit nicht lang werden lässt.
„Wenn ich für etwas brenne, sagt mir das meine innere Stimme.“ Dieser Intuition folgt sie und investiert ihr Herzblut in Dinge und erforscht dabei gründlich, was ihr wichtig ist. Wenn ihr Traum wahr wird, wird sie eines Tages ein Journalistik-Sudium absolvieren. Danach möchte sie jedoch gerne schnell wieder zurück an den Feckelsberg.
Ihr Traum: Tiere retten
Denn gemeinsam mit ihrer besten Freundin hat sie hat noch einen Traum: Tiere retten. Sie schwärmt von „Gut Aiderbichl“. „Humanität hört nicht beim Menschen auf“, ist ein Motto des Gnadenhofes für Tiere.
Schon jetzt engagieren sich die beiden besten Freundinnen bei der Initiative „Rettet die Tiere“. Eines Tages wollen sie, natürlich in ihrer Heimat, zusammen auch alten und kranken Tieren ein Zuhause geben und ihnen einen schönen Lebensabend bereiten.