Modell-Eisenbahn-Freunde GummersbachTechnik, Geschichte und ein teurer Spaß in Zahlen
Vollmerhausen – In den Clubräumen der Modell-Eisenbahn-Freunde Gummersbach haben am Wochenende die Modellbahntage des Vereins stattgefunden. Ein Hobby, von dem wir dieses Mal in Zahlen erzählen.
50 Jahre ist es her, dass die Modellbahntage erstmals durchgeführt wurden, damals zunächst noch in einem Personenwagen, der auf dem Gummersbacher Güterbahnhof abgestellt war. Später zog der Verein zunächst in den Dieringhauser Bahnhof und dann ins Stellwerk Vollmerhausen um. Seit 2003 ist er in seinen Räumen an der Vollmerhauser Straße. „Die ersten drei Jahre haben wir dann erst einmal nur an der neuen Anlage gebaut“, erinnert sich der Vorsitzende Wilfried Tinzmann.
1 Kilometer – auf diese Länge schätzen Tinzmann und Vereinskollege Uwe Baumann die Gleise, die dort inzwischen verbaut sind. Diese verlaufen nicht nur „oberirdisch“, sondern auch unter der Oberfläche zu den sogenannten „Schattenbahnhöfen“, zu denen die Züge über bis zu sieben Ebenen und teils drei, teils vier Gleise nebeneinander hinabgeführt werden können. Noch viel länger, so Baumann, seien die Drähte, die „unter“ der Bahn verlaufen, um die technische Verbindung zu einem Computer herzustellen, der die Züge steuert.
1942 – aus diesem Jahr stammt der Gleisplan, an dem sich die Modell-Eisenbahn-Freunde bei ihrer Rekonstruktion des Dieringhauser Bahnhofes und des benachbarten Bahnbetriebswerkes orientiert haben. „Damals gab es noch einen hinteren Bahnsteig. Die Strecke nach Gummersbach war da auch noch zweispurig. Das hätten heute gerne schon einige wieder“, sagt Tinzmann schmunzelnd.
1:87 ist der Maßstab, in dem alles auf der Anlage nachgebildet ist – Loks, Schienen und sogar die kleinen Busse und Autos, die abseits der Gleise unterwegs sind. „Das sind ganz normale Spielzeugbusse und Fahrzeuge, die wir dafür umbauen“, erklärt Vereinsmitglied Rudolf Weisser. Ihre Spur halten sie über Magnete, die auch unter den Straßen entlang der Strecke verlegt sind.
250 Besucher haben am Wochenende die Modellbahntage in Vollmerhausen besucht. Die Zeiten, in denen jedes Kind, sich – gerade zu Weihnachten – vor allem eine Modelleisenbahn – wünschten, seien vorbei, weiß Tinzmann: „Das Interesse des Nachwuchses ist leider geringer geworden.“ Die Hersteller seien trotzdem weiter gut im Geschäft und nutzten Kino-Filme wie in diesem Jahr „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ für die Vermarktung. „Aber Modelleisenbahnen sind schon ein teures Hobby geworden“, sagt Klaus-Peter Kleinhans. Nach Weihnachten gibt es für junge und ältere Fans noch mal die Gelegenheit, sich von den Modell-Eisenbahn-Freunden begeistern zu lassen: Am Samstag, 29. Dezember, 11 bis 17 Uhr, gibt es einen weiteren Modellbahntag.