Modernisierung an der Leie-SiedlungFrische Fassaden und neue Heizungen kommen

Der neue Eigentümer, die WP Wipperfürth, hat in einem ersten Schritt die Fassaden neu streichen lassen, weitere Modernisierungen sollen folgen.
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Wipperfürth – Die ersten Fassaden haben einen frischen Anstrich bekommen, die Modernisierung an der Leie-Siedlung soll in den kommenden Jahren weiter gehen. An der Flurstraße und am Starenweg tut sich etwas. 134 Wohnungen aus den 1960er Jahren, die zuletzt dem Wohnungskonzern Vonovia gehörten, wurden an die WP Wipperfürth GBR verkauft. „Wir wollen keine Luxussanierung, unser Ziel sind langfristige Mietverhältnisse“, sagt Norbert Koeditz, als Unternehmensberater für die WP Wipperfürth GBR tätig.
Leie-Siedlung
Mit rund 330 Haushalten bilden Flurstraße, Starenweg, der Amsel-, Drossel-, Finken-, Meisen- und Lerchenweg sowie ein Teil des Schwalbenweges die Leie-Siedlung. 1962 zogen an der Flurstraße die ersten Mieter ein, 1964 folgte der Starenweg, ein Jahr später entstanden in der Leie die ersten Eigenheime.
Die Wohnungen gehörten teils der Wohnungsbaugesellschaft Rheinland, teils sind sie bis heute in Privatbesitz. Später wechselte an der Flurstraße und dem Starenweg mehrfach der Besitzer, von der LEG über die Gagfah bis zur Vonovia. Diese verkaufte Anfang 2018 insgesamt 134 Wohnungen an die WP Wipperfürth.
Die Wohnungen, zwischen 45 und 80 Quadratmeter groß, seien derzeit zum Teil für unter 5 Euro pro Quadratmeter vermietet. Dafür müssen die Mieter zum Teil noch mit Öl-Öfen heizen. Ab 2019 soll in einem ersten Schritt die Heizungen modernisiert und voraussichtlich auf Gas umgestellt werden. Die Nebenkosten sollen dadurch sinken, im Gegenzug will der neue Eigentümer die Mieten ein wenig anheben, auf 5 bis 6,50 Euro pro Quadratmeter. Das soll die Investitionen decken.
„Natürlich sind nicht alle Mieter über eine Sanierung erfreut“, sagt Koeditz. Doch mit der Renovierung der Fassaden wolle man bei den Mietern, die zum Teil schon sehr lange in der Leie wohnen, Vertrauen schaffen. Ob die Mieter Deutsche oder Ausländer seien, spiele dabei keine Rolle. Eine Umwandlung in Eigentumswohnungen schließt Koeditz aus.
Als Vorbild für die Aufwertung der Leie-Siedlung nennt Koeditz die Reichelsiedlung in Rheinberg. Dort habe man über 14 Millionen Euro investiert, um einen sozialen Brennpunkt aufzuwerten. Wie viel Geld an der Leie-Siedlung investiert wird - dazu hält sich die WP Wipperfürth bedeckt.

Verdreckte Fassaden: So sah es bis vor kurzem noch in der Flurstraße aus, an den Mietshäusern, die dem Wohnungskonzern Vonovia gehörten. Anfang 2018 hat er die Wohnungen verkauft.
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Wichtig, das betonen die neuen Eigentümer sei ihnen ein direkter Draht zu den Mietern. Mit Sonja Horst gibt es ein Verwalterin, die sich um die Probleme vor Ort kümmern soll. „Wipperfürth macht von außen einen guten Eindruck“, so ihr Eindruck. „Hier ist Potenzial.“
Wie in Rheinberg wünschen sich die neuen Eigentümer für die Leie-Siedlung ein Quartiersmanagement - erste Gespräche mit der Stadt hat es gegeben. Zumal das Rathaus einen Teil der Wohnungen angemietet hat, um dort Flüchtlinge unterzubringen.
Parallel dazu hat sich eine „Arbeitsgemeinschaft Leie“ gegründet, unter Federführung der Ökumenischen Initiative mit Peter Hennecke.
Anfang September organisierte die AG gemeinsam mit den Bewohnern und der WP Wipperfürth ein Fest in in der Leie. „Neue Ideen für das Quartier kommen am besten von den Menschen, die hier leben“, sagt Hennecke.