Momentaufnahmen mit PotenzialOberberger Student für PR-Bild-Award nominiert
- Der Zahnmedizinstudent Tim Halstenbach aus Denklingen war im August 2019 mit der Nichtregierungsorganisation (NGO) Planet Action in das südost-afrikanische Land gereist, um dort bei einem zahnmedizinischen Hilfseinsatz mitzuhelfen.
- Mit im Gepäck war auch seine Kamera. Mit ihr sind zwei preiswürdige Bilder entstanden.
- „Der Nominierung für den Award habe ich sofort zugestimmt, weil ich die Hilfsorganisation unbedingt unterstützen möchte“, betont Halstenbach.
Oberberg – An den ersten Tagen seiner Reise war Tim Halstenbach noch unsicher, ob er die Menschen in Madagaskar einfach fotografieren soll. „Doch dann habe ich gemerkt, dass sich vor allem die Kinder sehr darüber gefreut haben, wenn ich die Kamera benutzt habe“, erzählt er.
Der Zahnmedizinstudent aus Denklingen war im August 2019 mit der Nichtregierungsorganisation (NGO) Planet Action in das südost-afrikanische Land gereist, um dort bei einem zahnmedizinischen Hilfseinsatz mitzuhelfen. Mit im Gepäck: Seine Kamera, eine Sony Alpha 73: „Die ist klein und hat wenig Platz weggenommen – den brauchten wir nämlich für Desinfektionsmittel und andere Utensilien.“
Vor Ort nutzte der Hobby-Fotograf hier und da den Moment, um seine Eindrücke mit der Kamera festzuhalten. Dass zwei seiner Fotos nun für den PR-Bild-Award nominiert sind, damit hat er nicht gerechnet, sagt er. „Ich habe mich da vorher gar nicht mit auseinandergesetzt.“
Nominierung als Hilfe für NGO
Der Vorschlag, an dem Wettbewerb teilzunehmen, kam von der NGO. „Der Nominierung für den Award habe ich sofort zugestimmt, weil ich die Hilfsorganisation unbedingt unterstützen möchte“, betont Halstenbach. „Die organisieren sich nur durch Freiwilligenarbeit und leiten solche internationalen Hilfseinsätze an.“
Die beiden Fotos zeigen zwei Situationen aus seinem Alltag in Madagaskar, einem der ärmsten Länder Welt. Auf einem Bild, das für die Kategorie NGO nominiert ist, sind Kinder in einer Schulklasse zu sehen. Sie halten verpackte Zahnbürsten in die Luft. Die Blicke: eher skeptisch, manche unsicher. Halstenbach sagt: „Das hat die Stimmung und den Moment gut eingefangen.“ Zwar hätten sich viele Kindern über die geschenkten Zahnbürsten gefreut, doch: „Ich kann mir gut vorstellen, dass viele an diesem Tag zum ersten Mal ein Zahnpflegeprodukt in der Hand hatten.“ Viele wussten zu Beginn nicht, was sie damit tun sollen. „Manche haben sie falsch herum in den Mund gesteckt.“
Das sei für ihn auch bedrückend gewesen. Daher hat sich der 24-jährige Student für ein Schwarz-Weiß-Foto entschieden. „Die Kontraste und Farben im Schulgebäude waren ohnehin zu hoch“ sagt Halstenbach. „Und so kommen die Gesichtsausdrücke der Kinder am besten zur Geltung.“
Das andere Bild, das in der Kategorie „Portrait“ nominiert wurde, zeigt eine ältere Frau. Sie trägt ein blau-gelbes Kleid und blickt mit großen Augen in die Kamera. „Sie war meistens sehr farbenfroh gekleidet“, sagt Halstenbach. Das weiß er, weil sie oft zu der mobilen Zahnarztpraxis gekommen sei. Tagelang saß sie im Wartezimmer, weil kein Termin frei war. „Sie war immer ganz ruhig und hat einfach gewartet.“ So habe sie auch ruhig reagiert und einfach in die Kamera gesehen, als er fragte, ob er sie fotografieren dürfe. „Ich finde, die Ruhe strahlt sie auf dem Bild aus. Ihr Gesicht ist sehr ausdrucksstark“, findet Halstenbach. Ihre Haut habe eine besondere Struktur.
Bis zum 2. Oktober kann im Internet abgestimmt werden, welche Fotos gewinnen sollen. Es habe etwa 800 Einsendungen gegeben, weiß der Hobbyfotograf. Eine Jury hat für die Kategorien Portrait, NGO-Foto, Social Media-Foto, Storys und Kampagnen, Lifestyle und Reisen jeweils zehn Fotos vorher ausgewählt.
Was Halstenbach tut, wenn er gewinnt? „Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob man für die Auszeichnung einen Preis oder so etwas bekommt.“ Aber das sei ihm ohnehin nicht wichtig. „Wenn Planet Action dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommt, dann freue ich mich sehr darüber. Die leisten wunderbare Arbeit.“