Seitdem bekannt geworden ist, dass Montaplast keine Jahresleistung an die Belegschaft zahlen wird, scheint es keine Kommunikation zwischen Betriebsrat und Gewerkschaft zu geben.
„Fehlende Kommunikation“Verärgerung bei Montaplast-Betriebsrat über die Gewerkschaft
Die Informationen darüber, wie es um die Zukunft der Morsbacher Firma Montaplast und deren 2000 Beschäftigten allein in Oberberg bestellt ist, sind nach wie vor rar. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung war im Grunde das zu lesen, was am 22. November per Aushang im Unternehmen kommuniziert wurde. Und das war der Verzicht auf die Jahresleistung, um eine drohende Insolvenz abzuwenden.
Personalchef Philipp Rademann sagte am Freitag auf Nachfrage dieser Zeitung, dass man keine weiteren Infos zu kommunizieren habe. Verärgerung über die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie macht derweil im Betriebsrat von Montaplast die Runde. „Nach wie vor gibt es keinerlei Kontakt von der IGBCE zum Betriebsrat“ berichtet Betriebsrats-Vize Frank Rosenthal, der erstaunt darüber ist, dass es anderslautende Medienberichte gebe, denen er widerspricht.
Betriebsrat will mit Gewerkschaft und Geschäftsleitung an einen Tisch
„Unser Anspruch wäre es, dass die IGBCE vor Ort kommt und mit Betriebsrat und Geschäftsleitung an einem Tisch nach Lösungen sucht, um das wichtigste Ziel zu erreichen, Arbeitsplätze zu sichern“, sagt Rosenthal . Die Belegschaft sei „ extrem wütend über die nicht stattfindende Informationspolitik“. Auch eine Mitgliederversammlung sei bis dato nicht geplant seitens der IGBCE. Die Belegschaft wolle auch vom Kollegen Amando Dente erklärt bekommen, was die Stundung der Jahresleistung konkret bedeute. „Ist das Geld endgültig weg oder nicht?“ Die Mannschaft habe schon im Jahr 2021 auf Weihnachtsgeld verzichtet, was eigentlich in Raten zurückgezahlt werden sollte. „Wie das nun geschehen soll, weiß man auch nicht.“
Unstrittig seien die Aussagen der Geschäftsleitung, nach denen Montaplast in der Restrukturierung bis September auf einem guten Weg gewesen sei und dass Maßnahmen gegriffen hätten. „Hier sind wir Gott sei Dank mit der Geschäftsleitung, nicht aber mit der IGBCE, im Austausch, um unsere Arbeitsplätze zu stabilisieren“, so der Betriebsrats-Vize.
Zu inzwischen aufkommenden Gerüchten, nach denen weitere Einschnitte folgen sollen, könne er aber nichts sagen. „Wir hoffen alle, dass sich die IGBCE endlich von Köln nach Morsbach bewegt und intensiv daran mitwirkt, unsere Arbeitsplätze aber auch unsere Löhne zu sichern und Klarheit schafft“, so Rosenthal. Bezirksleiter Dente sagte am Freitag auf Nachfrage, dass nicht er, sondern sein Kollege unmittelbar für Montaplast zuständig sei. „Und wenn sich jemand bei uns meldet, bekommt er natürlich Auskunft“, so der Bezirksleiter der IGBCE.