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Windkraft bei MorsbachGeplante Anlagen sind 100 Meter höher als der Kölner Dom

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Horst Braun (links) und Christoph Gehrke von der Bürgerinitiative Wildburger Land informierten über den Stand der Dinge beim Bau von Windkraftanlagen in der Ortschaft Steeg. Unser Foto zeigt die beiden Männer mit einem Schild aus dem Landschaftsschutz.

Horst Braun (links) und Christoph Gehrke von der Bürgerinitiative Wildburger Land informierten über den Stand der Dinge beim Bau von Windkraftanlagen in der Ortschaft Steeg.

Bürgerinitiative Wildenburger Land informierte über den Stand der Planung für Windkraftanlagen in der Friesenhagener Ortschaft Steeg.

„Was wir seit der Gründung im Jahr 2015 erlebt haben, war ein Sturm – jetzt droht dem Wildenburger Land ein Tsunami“, sagte Christoph Gehrke von der Bürgerinitiative Wildenburger Land am Freitagabend im Bürgerhaus der Friesenhagener Ortschaft Steeg (Landkreis Altenkirchen). Rund 40 Interessierte waren der Einladung der Initiative in Morsbachs Nachbargemeinde gefolgt, um sich über die möglichen Folgen des neuen Raumordnungsplans zu informieren.

Möglicher Betreiber der Anlagen bei Morsbach klagt zurzeit vor Gericht

Gehrke schilderte, dass nach der Fortschreibung des Regionalplans der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald rund 200 Hektar als Vorrangflächen für erneuerbare Energien – vorwiegend Windkraft – ausgewiesen worden seien.

Von den einst 18 beantragten Windenergie-Anlagen seien bereits sieben genehmigt. Der Bau habe allerdings noch nicht begonnen, da der Betreiber derzeit gegen die in der Genehmigung geforderten Stillstandszeiten während der Brutzeit der Milane und bei entsprechendem Wetter auch im Sommer zum Schutz der Fledermäuse klage.

Bürgerinitiative: Bestehende Anlagen in Morsbach-Wendershagen sind „Playmobil“

Nach dem neuen Regionalplan seien nun etwa 30 bis 50 Anlagen möglich und der Trend gehe zu immer höheren Türmen: „Was derzeit in Wendershagen steht, ist dagegen Playmobil.“ In der Morsbacher Ortschaft – und damit im Grenzbereich zu Rheinland-Pfalz – seien vier Windräder mit einer Höhe von 260 Metern als Ersatz für die drei bestehenden Anlagen geplant: „Das ist 100 Meter höher als die Domspitze.“ Für die erforderliche Standfestigkeit solcher Bauten mit einem Fußdurchmesser von mehr als 20 Metern sei ein Betonfundament von etwa 5000 Tonnen notwendig: „Im Falle der Umsetzung wäre der bisherige Charakter des Wildenburger Landes zerstört.“

Im Falle der Umsetzung wäre der bisherige Charakter des Wildenburger Landes zerstört.
Christoph Gehrke, Bürgerinitiative Wildenburger Land

Ausführlich beschrieb der Steeger Ornithologe Horst Braun sieben besonders beeinträchtigte Gebiete. Kritisch sah er, dass der Grundwassergefährdung bei der Bewertung der Flächen nicht ausreichend Rechnung getragen wurde. So gebe es rund 70 Brunnen von abgelegenen Höfen und Weilern, die nicht zentral mit Trinkwasser versorgt werden. Darüber hinaus seien die Mindestabstände zu Wohngebieten drastisch reduziert worden.

„Ziel der heutigen Veranstaltung ist, dass die Öffentlichkeit mobilisiert wird“, erklärte Christoph Gehrke. Dabei lobte er die Arbeit der regionalen Naturschützer: „Ohne deren Engagement gäbe es hier schon viele Windräder.“ Er rief zum Widerstand gegen die vorliegende Planung auf. Einwände dagegen seien auf einer Beteiligungsplattform bis Montag, 28. Oktober, möglich.

https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/mdi-rlp/beteiligung/themen/1042980