Klinikum WaldbrölPolitik in Morsbach fürchtet Folgen des Strukturwandels
„Das Krankenhaus Waldbröl wird es weiter geben – das steht außer Frage“, sagte Sascha Klein, Geschäftsführer des Klinikums Oberberg am Mittwochabend in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Gemeinde Morsbach in der Kulturstätte. Gemeinsam mit dem Waldbröler Chefarzt Dr. Jörg Niehüser-Saran war er der Einladung der Gemeindeverwaltung gefolgt, über den geplanten Strukturwandel des Klinikums zu informieren.
Dies geschah auf Antrag der BFM-UBV-Fraktion und der SPD, die sich aufgrund der geplanten Verlegung von invasiver Kardiologie und Gefäßchirurgie Sorgen um die Notfallversorgung von Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten machten und langfristig den Standort Waldbröl gefährdet sahen.
Morsbach fürchtet abgehängt zu werden
Bürgermeister Jörg Bukowski beschrieb eingangs, dass für 90 Prozent der Bevölkerung ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung innerhalb von 20 Minuten erreichbar sein müsse. Eine Fahrt nach Waldbröl dauere schon jetzt 18 Minuten, nach Gummersbach sei die Strecke nicht unter einer halben Stunde zu schaffen: „Ich habe die Sorge, dass Morsbach zu den zehn übrigen Prozent gehören soll.“
Klein entkräftete diese Bedenken: „Herzinfarktpatienten werden weiter primär nach Waldbröl gefahren, erst nach eingehender Diagnose weiter nach Gummersbach, denn rund 70 bis 80 Prozent benötigen keinen Herzkatheter.“ Der Geschäftsführer begründete die anstehenden Veränderungen mit einem Rückgang der Fallzahlen, der bundesweit von rund zwei Prozent auf etwa zehn bis 13 Prozent während der Pandemie gestiegen sei. Dazu komme ein eskalierender Fachkräftemangel, nicht nur bei Ärzten und Pflegern, sondern auch bei Physiotherapeuten oder IT-Spezialisten.
Notarztwagen für Morsbach
Daher sei es unumgänglich, hoch spezialisierte Zentren zu bilden. Dabei soll das Krankenhaus Gummersbach von der aktuellen Basisnotfallversorgung (Stufe 1) auf die erweiterte Notfallversorgung (Stufe 2) aufgerüstet werden.
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Zur besseren Versorgung der Morsbacher Bevölkerung soll in der Gemeinde ein Notarztwagen stationiert werden. Darüber hinaus werde in Waldbröl eine Geriatrie aufgebaut: „Es geht weniger verloren, als hinzugewonnen wird.“