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SchulentwicklungMorsbacher Klassen wachsen, aber Lehrkräfte und Räume fehlen

Lesezeit 3 Minuten
Der Hof der Grundschule in Holpe war auch schon Schauplatz für Musicals und Konzerte.

Der Hof der Grundschule in Holpe war auch schon Schauplatz für Musicals und Konzerte.

Mehr Schülerinnen und Schüler bei knapper Raumkapazität: Morsbachs Schulen müssen sich auf große Herausforderungen einstellen.

Mehr Einschulungen, dadurch größere Klassen und ein höherer Bedarf an Plätzen in der Offenen Ganztags-Betreuung und nicht zuletzt ein Bedarf an mehr Räumen: Das sind die großen Herausforderungen, auf die sich Morsbachs Schulen vorbereiten müssen. Und das bereits ab dem kommenden Jahr.

Zurzeit lässt die Gemeindeverwaltung durch das Bonner Fachunternehmen Biregio einen neuen Schulentwicklungsplan erstellen. Spätestens im Mai werde dieser fertig sein, versicherte der zuständige Mitarbeiter Christian Hamel jetzt im Schul- und Sozialausschuss des Gemeinderates. Allerdings: Seine Arbeit fußt auf Zahlen aus dem Schuljahr 2021/2022.

Der Grundschulstandort Holpe braucht mehr Räume

Morsbach könne bis ins Jahr 2041 durchaus optimistisch in die Zukunft blicken, sagte Hamel und stellte den Schulen ein gutes Zeugnis aus: Sie seien stabil. „Bei einer Klassenstärke von 25 Kindern im Durchschnitt gibt es an der Grundschule mit aktuell 14 Klassen insgesamt aber nicht mehr viel Luft, auch müssen mehr Plätze in der Offenen Ganztagsschule geschaffen werden“, schilderte Hamel und prognostizierte steigenden Geburtenzahlen bis 2025 und 2026, „da gibt es ein Plus von 20 Prozent“.

Was sich hinter solchen Zahlen verbirgt, das ist für Janah Schneider, Leiterin der Amitola-Grundschule, indes heute schon harte Realität: Ihr größtes Sorgenkind ist der Standort Holpe, der künftig deutlich mehr Raum benötigt, zumal die Einrichtung eines vierten Zuges immer dringender wird. Insgesamt 381 Kinder besuchen nach den Sommerferien ihren Angaben zufolge die Amitola-Grundschule. In Morsbach drücken dann 230 Kinder die Schulbank, 76 in Lichtenberg und 75 in Holpe. Zurzeit sind es 357 Kinder insgesamt.

Fällt in Morsbach jemand aus, müssen wir die betroffene Klasse aufteilen – wir haben keine Möglichkeiten der Vertretung.
Janah Schneider, Leiterin der Amitola-Grundschule

„In den neuen Zahlen noch nicht erfasst sind Kinder aus Familien, die nach Morsbach ziehen, und die von Geflüchteten“, ergänzte Schneider. Dass Lehrkräfte fehlten, verschärfe diese Situation: „Fällt in Morsbach jemand aus, müssen wir die betroffene Klasse aufteilen – wir haben keine Möglichkeiten der Vertretung.“ Künftig müsse diese Klasse dann wohl zu Hause bleiben. Und auf eine gerade ausgeschriebene Stelle habe es keine einzige Bewerbung gegeben, führte die Schulleiterin aus.

Benötigt wird in Morsbach zudem eine fünfte OGS-Gruppe. Schneider: „Aber da bei uns auch die Musikschule untergebracht ist, ist es eigentlich unmöglich, diese auch noch einzurichten.“ Kommen aber soll die Gruppe, auch Lichtenberg soll eine weitere, aber kleinere Gruppe erhalten, betonte dazu Fachbereichsleiterin Susanne Hammer. Träger der Morsbacher OGS ist der Caritasverband. „Und der hat uns nach den jüngsten Tarifabschlüssen bereits eine Kalkulation mit massiven Erhöhungen vorgelegt.“ Ob und wie dieses Dilemma gelöst werden kann, sei noch nicht abzusehen.


So sieht es an der Sekundarschule aus

Anders sieht es dagegen an der Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule aus, für die Planer Christian Hamel „eine stabile Dreizügigkeit“ erwartet. Größtes Problem im Schulalltag, berichtete Leiter Jürgen Greis, sei der laufende Umbau des Schulzentrums zum Bürgercampus.

411 Kinder und Jugendliche steuern derzeit die Schule an der Hahner Straße an. „Wir sind gut mit Personal ausgestattet“, sagte Greis und ergänzte: „Ab Mai haben wir auf dem Papier sogar viel Stellen zu viel.“ Allerdings habe die Landesregierung da sehr seltsam gerechnet. „Das wollen wir klären.“ Für das kommende Schuljahr liegen seinen Ausführungen zufolge 71 Anmeldungen vor, die Übergangsquote von der Amitola-Grundschule zur Sekundarschule bezifferte er auf 63 Prozent.

Zurzeit, so verriet Jürgen Greis, wachse eine offizielle Partnerschaft mit einer Schule in Morsbachs französischer Partnergemeinde Milly-la-Forêt.


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