SanierungsprogrammGemeinde Morsbach vergibt erste Förderung
Morsbach – Erst kam die Liebe, dann der neue Job. Vor etwa zwei Jahren haben Valentina Iervasi und Vitali Puffal in Morsbach ein Haus bezogen. Zuvor hat der 31-jährige Puffal in Nümbrecht gewohnt, seine Liebste ist in Morsbach aufgewachsen. „Wir wohnen gerne in Morsbach und wollen nicht mehr weg“, zieht das Paar eine erste Bilanz.
Jetzt arbeiten sie kräftig an ihrem Heim – und das mit Unterstützung aus dem Rathaus: Als erste Antragsteller in der Gemeinde erhalten sie 5000 Euro aus dem Hof- und Fassadenprogramm, das im März vergangenen Jahres gestartet ist. „Das ist die Höchstsumme, die wir auszahlen“, erklärt Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski, als er dem Paar den Bescheid überreicht.
Architekt aus Windeck gibt Hilfestellung
Das Haus von Puffal und Iervasi ist von 1939 und steht an der Bahnhofstraße. Risse fressen sich durch die Fassade. In der Zeitung haben die beiden vom Förderprogramm der Gemeinde gelesen. „Damals stand für uns fest: Das ist unsere Chance, wir sanieren“, blickt Puffal zurück. Maximal 50 Prozent der kalkulierten Sanierungskosten – oder eben 5000 Euro – können Hausbesitzer bekommen, wenn sie das Programm nutzen wollen.
Information
Wer einen Antrag auf Förderung stellen möchte, muss für die Sanierung zunächst drei Angebote einholen. Erst danach kann die Gemeindeverwaltung helfen. Ansprechpartner ist Benjamin Schneider, (02294) 69 92 69.
Zurzeit gilt das Hof- und Fassadenprogramm für bestimme Bereiche in der Ortsmitte – mehr dazu im Internet. (höh)
Das Geld fließt zu gleichen Teilen aus der Landeskasse und von der Gemeinde. „Zwölf solcher Anträge liegen uns vor, sieben davon sind heute reif für eine Bewilligung“, berichtet Bukowski und beziffert das Gesamtvolumen der geplanten Sanierungen auf rund 250 000 Euro, die dann mit etwa 60 000 Euro unterstützt werden könnten. „Insgesamt hatten wir seit dem Start 37 Beratungsgespräche.“
Hilfe auf diesem Weg erhalten Eigentümer nicht nur von Benjamin Schneider aus dem Fachbereich Bauen, sondern auch von Architekt Ralf Hoppe. Er nimmt die Immobilien in Augenschein, ermittelt notwendige Arbeiten, prüft, ob das Programm greifen kann. Wer in einem Haus lebt, das unter Denkmalschutz steht, dürfe übrigens auf eine Fördersumme bis zu 8000 Euro hoffen, ergänzt der Windecker. „Dann gelten allerdings andere Richtlinien.“ Und werde saniert, dann immer rundherum. Hoppe: „Alle vier Seiten werden bearbeitet, nicht nur die Fassade an der Straßenseite kommt dran.“
Ziel des Hof- und Fassadenprogramms ist es nicht nur, ältere Immobilien aufzuhübschen, sondern den Ortskern insgesamt. „Schließlich machen wir ganz Morsbach schön“, betont Rathauschef Bukowski mit Blick auf das Integrierte Handlungskonzept der Gemeinde. Das haben Valentina Iervasi und Vitali Puffal sozusagen vor Augen: Von ihrem Haus schauen sie auf Morsbachs Bahnhof, der ab Oktober umgestaltet werden soll. Und nicht zum ersten Mal greift Morsbach den beiden unter die Arme: Im Januar 2018 haben Puffal und Iervasi Geld für den Kauf ihres neuen Heims erhalten. Diese 5000 Euro stammen aus dem „Förderprogramm zur Ansiedlung junger Familien“, das die Politik im Frühjahr 2017 auf den Weg gebracht hat. „Ende dieses Monats, vielleicht etwas später, beginnt die Sanierung“, freut sich Valentina Iervasi (25).