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AufführungMorsbacher Theatergruppe bringt viel Lokalkolorit in neues Stück ein

Lesezeit 2 Minuten
Uwe Mauelshagen, Birgit Leidig und Brigitte Kötting von der Theatergruppe des Morsbacher Heimatvereins spielen vor detailverliebter Kulisse in der Kulturstätte Morsbach das Stück „Immer Zoff mit dem Stoff“.

Vor detailreich gestalteter Kulisse brilliert die Theatergruppe mit ihrem neuen Schwank, hier im Bild: Uwe Mauelshagen, Birgit Leidig und Brigitte Kötting.

Die Theatergruppe „Vürhang op“ des Morsbacher Heimatvereins hat den Schwank „Immer Zoff mit dem Stoff“ inszeniert. Witzige Sprüche und viele Anspielungen an örtliche Gegebenheiten machen das Stück sehenswert.

„Vürhang op“, die Theatergruppe des Morsbacher Heimatvereins steht endlich wieder auf der Bühne. Jetzt hatte der Schwank „Immer Zoff mit dem Stoff“ Premiere in der Kulturstätte. Und am Ende hat er sich dann doch gewehrt: Die Sympathien des Publikums hatte sich der arbeitsscheue Hausmann Klaus-Peter Müslein schon lange erspielt, doch erst im Finale des durchweg unterhaltsamen Stücks rebelliert der von Uwe Mauelshagen gespielte Faulenzer gegen seine zur Herrschsucht neigende Frau Maja Müslein (Birgit Leidig).

Turbulente Geschichte in der Kulturstätte

Sie hat sowohl mit ihrem ökologischen Anbau von Gemüse als auch mit überteuerten chinesischen Heiltherapien, die sie der gut betuchten Frau von Wolkenstein (Brigitte Kötting) andreht, am Ende das Nachsehen.

Doch bis dahin zieht die Theatergruppe ihr Publikum vor detailreich gestalteter Kulisse in eine turbulente Geschichte hinein. Es geht um „bio“ oder nicht „bio“ und um die wankelmütige Geschäftsfrau Frau Lädele (Nicole Selhorst), die nicht weiß, wem sie vertrauen kann und daher abwechselnd Bauer Kohlkopf (Horst-Jürgen Kaufmann) und seine Öko-Nachbarin Müslein lautstark zur Schnecke macht. Natürlich darf auch ein Ganove (Carsten Stockburger) nicht fehlen.

Pizza gegen Impotenz

Der möchte seine Hanfpflanzen von dem unwissenden Bauern großziehen lassen und preist sie als geheimes Wundermittel gegen Impotenz an. Die Pflanzen landen dann aber nicht nur auf der umgehend kreierten Pizza Potenzia des von der Liebeskraft verlassenen Pizzabäckers Giovanni Tomati – gespielt von Dirk Kamieth mit perfektem italienischen Akzent –, sondern auch auf den Waldbröler Vieh- und Krammarkt.

Dass der Drogendealer am Ende ausgerechnet vom vermeintlich äußerst soften Pensionsgast Thorsten (Jens Mauelshagen) überführt wird, ist nur eine der Wendungen, die der Schwank von Bernd Gombold in drei Akten nimmt. Dabei mangelt es nicht an witzigen Sprüchen und Anspielungen an örtliche Gegebenheiten – der Lokalkolorit ist nicht nur am Müeschbejer Dialekt erkennbar.

Neue Aufführung im neuen Jahr

Seit 25 Jahren ist „Vürhang op“ eine feste Größe in der Gemeinde. Das neue Stück steht bereits seit drei Jahren auf dem Spielplan des Ensembles, aber die Pandemie ließ bisher alle Pläne platzen. Doch hat die Gruppe die Durststrecke ohne die wichtigen Einnahmen aus dem Ticketverkauf überstanden. Die Vorbereitungen für eine neue Aufführung im kommenden Jahr laufen bereits, neuen Mitwirkenden stehen alle Türen offen. „Wer Interesse hat, auf oder hinter der Bühne mitzuwirken, ist willkommen und kann sich gerne bei uns melden“, sagt Sprecher Dirk Kamieth.


Für die drei Vorstellungen am Freitag, Samstag und Sonntag, 2., 3. und 4. Dezember, sind noch Restkarten für zehn Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich.