Die zweite Morsbacher Umweltwoche war mit insgesamt 31 Akteuren und zahlreichen Besuchern ein voller Erfolg.
Auch Kleider getauschtSchüler sammeln bei Morsbacher Umweltwoche mehr als 10.000 Kippen

Auch bei der Kleidertauschbörse auf der Bühne der Kulturstätte war viel los. Zahlreiche Kleidungsstücke fanden neue Besitzer.
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Regen Zulauf fanden die Aktionen der Leonardo da Vinci-Schule beim Aktionstag zum Abschluss der Morsbacher „Umweltwoche 2025“ am Samstag. Klimaschutzmanagerin Michelle Bauer, die Organisation und Koordination der Umweltwoche übernommen hatte, war begeistert, dass bei der zweiten Auflage der Veranstaltung diesmal 31 Akteure mit am Start waren, deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Sie schilderte, dass im Verlauf der vergangenen Woche der Unterricht an den Morsbacher Schulen auf das Thema Nachhaltigkeit ausgerichtet gewesen sei. Sie freute sich auch über viele Besucher.
Außerdem seien Hochbeete angelegt worden, und es habe eine vom Bergischen Abfallverband begleitete Müll- und Kippensammelaktion gegeben: „Die Schüler haben in nur zwei Stunden mehr als 10 000 Zigarettenkippen aufgesammelt.“ Das sei ein enormer Beitrag für den Umweltschutz, denn die Filter wären erst nach rund 15 Jahren abgebaut.
Kleidertauschmarkt fand erstmals auf der Bühne in der Kulturstätte statt
Erstmals fand auch ein Kleidertauschmarkt auf der Bühne in der Kulturstätte statt. „Das bringt neuen Schwung in den Kleiderschrank“, freute sich Bauer.
Rathausmitarbeiterin Anja Ersfeld erläuterte, dass die rund 40 Tauschwilligen am Donnerstag und am Samstagvormittag die Möglichkeit hatten, bis zu zehn saubere, gut erhaltene Kleidungsstücke abzugeben. Am Ende waren es mehr als 300 Teile. Dafür erhielten sie einen Gutschein, der sie dazu berechtigte, sich am Aktionstag etwas anderes auszusuchen. Es gab sogar eine Umkleide für die Anprobe. Sie betonte, dass das grundsätzlich ohne Bezahlung funktioniere: „Unser Ziel ist Nachhaltigkeit, und so bekommt die Kleidung ein zweites Leben.“
Ersfeld schilderte, dass der Fokus ganz bewusst auf Erwachsenenbekleidung liege, für Baby- und Kinderbekleidung gebe es separate Basare. „Das ist eine coole Sache“, bekundete die Morsbacherin Katrin Morgenstern nach ihrem Tausch. Sie sei durch eine Freundin auf diese Aktion aufmerksam geworden und habe sich gleich beteiligt: „Man tut sich und anderen etwas Gutes. Wichtig ist auch der soziale Aspekt.“ Nach dem Kleidertauschmarkt hing noch etwa die Hälfte der abgegebenen Sachen auf den Bügeln. Anja Ersfeld erklärte: „Das ist kein Problem – die bekommt entweder das Kaufhaus für Alle oder das Deutsche Rote Kreuz. Auf keinen Fall wird etwas weggeworfen.“
Den Aktionstag in Morsbach begleiteten erstmals zwei Vorträge
Neu war auch, dass zwei Vorträge den Aktionstag, der am Bürgercampus stattfand, begleiteten. Nikolaus Kraft und Justine Becher informierten seitens der Volksbank Oberberg über Modernisierung und Fördermittelbeantragung, Michael Braun von der Aggerenergie sprach zur Energieversorgung von Photovoltaik über Wallbox bis zur Wärmepumpe.
Draußen im Innenhof der Schule hatte das Unternehmen eine Hüpfburg aufgebaut, die die Kinder bei bestem Frühlingswetter ausgiebig nutzen. Dort hatte sich auch die „Rollende Waldschule“ der Kreisjägerschaft platziert. Begeistert berichtete Pauline Rützenhoff von einem etwa siebenjährigen Jungen, der alle ausgestellten Tiere benennen konnte und anschließend erklärte: „Ich will einmal Naturforscher werden.“
Gleich nebenan befand sich der Stand der Morsbacher Ortsgruppe des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). „Wir machen viel Praktisches mit den Kindern. Nur so bekommen sie ein Gefühl für die Natur“, schilderte Vorsitzender Christoph Buchen. So formte Jugendbetreuerin Lisa Bauer etwa Samenbomben mit den Kindern: „Die matschen gerne und das ist wie Knete.“
Am Stand vom Aggerverband konnten sie dann ihre Kenntnisse beim „Baummemory“ unter Beweis stellen und Äste, Früchte oder Baumscheiben von heimischen Arten zuordnen. Daneben informierten etwa Susanne Roll von Zebio über Holz als modernes Baumaterial und Pfarrerin Anja Karthäuser über das Projekt „Grüner Hahn“ der evangelischen Kirche. Im Foyer hatte die Mäuseklasse der Amitola-Grundschule einen Flohmarkt aufgebaut. Der Erlös ging vollständig an die Tafel Oberberg-Süd.